Borussia Mönchengladbach Gelungener Tag mit erhöhtem Derby-Faktor

Mönchengladbach · Borussia ist mit einem Derbysieg gegen Köln in die Saison gestartet. Lediglich die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Unverhofft kam im Pokal ein weiteres Nachbarschaftsduell hinzu.

Borussen feiern den Derbysieg mit den Fans
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Borussen feiern den Derbysieg mit den Fans

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Foto: dpa, pg wst

Es war ein gelungener Tag für die Borussen, und er hatte einen unerwartet erhöhten Derby-Faktor. Zum einen wurde das eine Derby gegen den 1. FC Köln 1:0 gewonnen. Hinten stand die Null, weil Borussia gut verteidigte - und letztlich war es auch die Abwehr, die das Derby entschied. Denn das sogenannte Tor des Tage erzielte ein Verteidiger: Nico Elvedi. Dass es mehr Tore sein mussten, ist unbestritten, doch diejenigen, deren Hauptaufgabe es ist, dafür zu sorgen, arbeiteten nicht genau genug. 21 Torschüsse für einen Treffer - das ist ausbaufähig.

Für die Ausweitung des Derby-Faktors sorgte kurz nach dem Anpfiff des Liga-Auftakts im Borussia-Park Carolin Kebekus. Die Comedian war für die Auslosung der zweiten DFB-Pokalrunde zuständig, und sie bescherte den Borussen nach der Reise zu Rot-Weiss Essen erneut einen Kurztrip - dieses Mal zu Fortuna Düsseldorf, dem Zweitligisten. Borussias Sportdirektor Max Eberl fühlte sich angesichts des Loses an die Zeit als Jugenddirektor erinnert, als man zunächst den Niederrheinpokal gewinnen musste, bevor es in die Hauptrunde ging. "Ich wusste nicht, dass das jetzt auch bei den Profis eingeführt wurde", sagte er mit einem Grinsen.

Es ist ein gutes Los. Attraktiv und machbar, so muss man es sagen, wenn ein Bundesligist zum Zweitligisten fährt. Doch der Derby-Faktor und die Statistik machen die Geschichte dann doch brisant. Denn: Borussias Pokalbilanz ist dürftig gegen die Nachbarn. Dreimal gab es die Begegnung, immer in der Landeshauptstadt, und dreimal setzte sich Fortuna durch. Im April 1971 gab es ein 1:3 aus Gladbacher Sicht, am 31. Januar 1976 unterlief dem heutigen Vize-Präsidenten Rainer Bonhof beim 2:3 ein Eigentor, und am 31. Oktober 2012, als es zuletzt - ebenfalls in der zweiten Runde - im Pokal das "kleine" Derby gab, war es der Ex-Borusse Nando Raffael, der in der Verlängerung Düsseldorf zum 1:0-Sieger machte.

Die Geschichte mit dem Düsseldorfer mit Gladbach-Bezug ist auch jetzt konstruierbar: Denn der von den Borussen gerade eingekaufte und dann weiterverliehene Florian Neuhaus ist derzeit der große Darling der Fortunen. Wäre das Spiel genau jetzt, wäre er definitiv ein Kandidat, Gladbach zu ärgern. "Aber bis Ende Oktober, wenn das Spiel ist, fließt noch eine Menge Wasser den Rhein runter", sagte Borussias Trainer Dieter Hecking.

Erstmal ist Bundesliga und Augsburg. Dort will Borussia am Samstag weiter punkten. Der Start ist mit zwei Siegen in den nicht unkomplizierten ersten beiden Pflichtspielen gelungen, die "Momentaufnahme" (Eberl) passt. Zumal die Borussen gegen die Kölner die eine oder andere recht gelungene Kombination auf dem Rasen brachten, insbesondere die vor dem 1:0 war erstaunlich: Sie machte das Tor zum Gesamtkunstwerk.

Wie gesagt, es war ein gelungener Tag. Einzig die Nachricht, dass Vincenzo Grifo ausfiel, weil er sich am Samstag leicht am Knie verletzt hat, störte. "Aber es ist nichts Großes", versicherte der Italiener. Nach der Länderspielpause will er wieder bereit sein. Das Gute ist - und das zeigte sich schon in den ersten 180 Pflichtspielminuten der Saison: Borussia hat Alternativen. Auf dem Flügel besonders. Da machte Ibo Traoré wie in Essen ein starkes Spiel. Und erneut leitete er mit einer Hereingabe von links das Siegtor ein. Solche Wiederholungen sind gern gesehen.

(kk)
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