Borussia Mönchengladbach Borussia geht am Stock

Mönchengladbach · Jahrelang war der Gladbacher Bundesligist von Verletzungen weitgehend verschont geblieben. In dieser Saison aber waren oder sind neun Profis des Champions-League-Teilnehmers verletzt.

Granit Xhaka erleidet Bänderriss im rechten Sprunggelenk
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Bänderriss legt Xhaka auf Eis

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In den zurückliegenden vier Spielzeiten war der Borussia-Park das Biotop größtmöglicher körperlicher Unversehrtheit in der Bundesliga. Die Borussen wiesen jedenfalls in diesem Zeitraum mit Abstand die wenigsten verletzungsbedingten Ausfälle aller Teams auf. Doch in diesen Wochen ist das Biotop spürbar trockengelegt. In diesen Wochen hält der Kader ein üppiges Lazarett bereit. Neuestes Mitglied: Granit Xhaka. Der Schweizer zog sich, wie eine Untersuchung gestern ergab, im Länderspiel in Estland einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zu. Sein Einsatz beim kommenden Bundesligaspiel in Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr) ist damit zumindest "fraglich", wie es der Verein formuliert. Der 23-Jährige ist bereits der neunte Borusse, der in dieser Saison verletzungsbedingt für mindestens ein Pflichtspiel passen muss (siehe Infokasten).

Hier riss sich Nico Schulz das Kreuzband
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Hier riss sich Nico Schulz das Kreuzband

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Foto: Dirk Päffgen

Die Suche nach den Gründen für die plötzliche Seuche fällt dabei schwer. Denn ähnlich wie bei der Frage, warum Gladbach in dieser Saison so viele Elfmeter verursacht, gibt es auch in diesem Fall nicht den einen Grund, der alles erklärt. Keine gegnerische Härte, keine Überbelastung, kein falsches Training. "Es ist manchmal schwer zu erklären. Ich glaube nicht, dass das an den Trainingsmethoden liegt", sagt Tony Jantschke, selbst gerade erst von einer hartnäckigen Wadenprellung genesen. Am schlimmsten hat es Nico Schulz und Patrick Herrmann erwischt, die mit Kreuzbandrissen lange ausfallen. Für die Gesichtsverletzungen von Yann Sommer (Nasenbeinbruch) und Martin Stranzl (Bruch der Augenhöhle) zeichneten die Teamkollegen Oscar Wendt und Havardt Nordtveit verantwortlich.

Wie Xhaka kehrte auch Fabian Johnson (USA) gestern mit einer Oberschenkelverletzung von seiner Nationalelf zurück. Wobei Johnson von Coach Jürgen Klinsmann mit dem Rüffel, "seine Einstellung zum Team" mal zu überdenken, vorzeitig nach Hause geschickt wurde. Klinsmann wirft ihm vor, bei der Niederlage gegen Mexiko prophylaktisch um eine Auswechslung gebeten zu haben und nicht etwa wegen einer akuten Blessur.

Hatte Interimstrainer André Schubert vor seinem Debüt gegen Augsburg vor drei Wochen noch das Glück gehabt, in Herrmann, Johnson und Alvaro Dominguez drei Rückkehrer aus dem Lazarett gewinnbringend in sein Team einbauen zu können, muss er so nun vor allem die Ausfälle von eben Herrmann und - vielleicht auch - Xhaka und Johnson auffangen. Gerade ein Fehlen des Schweizers würde schwer wiegen, hatte er doch zuletzt mit Shootingstar Mo Dahoud eine sehr gut funktionierende Doppelsechs gebildet.

Sieben Spiele in 22 Tagen warten auf Borussia ab Samstag. Das zehrt an den Kräften. Und Verletzungspech ist dann besonders bitter.

(klü)
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