Borussia Mönchengladbach Borussias Fans haben weiter Reiselust

Mönchengladbach · Erst seit wenigen Minuten war klar, wann Borussia gegen wen in der Champions League spielen würde, da buchten die Fans bereits fleißig Flüge. Auch sie haben inzwischen viel Erfahrung mit dem Europapokal.

 2015 hinterließen Borussias Fans einen bleibenden Eindruck im Stadion von Manchester City.

2015 hinterließen Borussias Fans einen bleibenden Eindruck im Stadion von Manchester City.

Foto: Manchester City

Zum vierten Mal seit 2012 gibt sich Borussia im Europapokal die Ehre. Als eine solche empfinden ihre Fans das internationale Geschäft noch immer. Reiselust schlägt Reiselast. Das spürten am Donnerstagabend um kurz nach 20 Uhr auch die Server der Fluggesellschaften, die Manchester, Glasgow und Barcelona auf direktem Weg im Angebot haben. Die drei Gegner in der Champions League standen da bereits fest, doch um diese Uhrzeit verkündete der Verein erst die genauen Spieltermine. 'Auf, auf, auf', werden sich hunderte Fans vor dem Computer gedacht haben.

Es ist immer auch ein Einblick in das Geschäft mit den Flugpreisen. Gestern kostete ein Flug nach Glasgow am 19. Oktober, dem Tag des Spiels bei Celtic, und ein Rückflug nach Düsseldorf am Folgetag zusammen rund 500 Euro. Ähnlich sah es bei Barcelona und Manchester aus. Günstig geht es fast nur noch, wenn zwischen Landung und Anpfiff so wenig Zeit bleibt, dass es direkt mit dem Taxi vom Flughafen zum Stadion gehen muss.

Zwei Tage nach der Auslosung ist bereits die Phase angebrochen, in der Improvisationstalent, Flexibilität und auch etwas Glück nötig sind. Es sei denn, man ergattert einen Platz in den Chartermaschinen, die das Fanprojekt organisieren will. Immerhin beschert Gruppe C den Borussia-Fans drei gut erreichbare Großstädte. Wer alle drei Spiele mitnimmt, ist von Mönchengladbach aus mindestens 5312 Kilometer unterwegs. Zum Vergleich: 2012/13 und 2014/15 übertrafen allein die Reisen nach Zypern diesen Wert. In beiden Spielzeiten war der Verein in allen Wettbewerben so viel unterwegs wie nie zuvor. Seit der Rückkehr in den Europapokal kam immer mehr als eine halbe Weltumrundung zusammen.

Die Uefa verspricht jedem Gastverein fünf Prozent der Plätze. Für Manchester (13. September) gibt es mindestens 2700 Karten, für Glasgow (19. Oktober) 3000 und für Barcelona 4800 (6. Dezember). Doch die Stars lassen nicht nur kommen, sie reisen auch alle nach Mönchengladbach. Wer weder eine Dauerkarte besitzt noch Mitglied bei Borussia ist, wird es allerdings schwer haben, an Tickets für eines der drei Heimspiele im Borussia-Park zu kommen. Inhaber einer sogenannten Dauerkarte plus werden automatisch versorgt, Inhaber einer Saisonkarte besitzen ab heute ein Vorverkaufsrecht, das sind insgesamt 30.000 Menschen. Am Montag dürfen zunächst die 75.000 Mitglieder zuschlagen, was erneut die Server an ihre Grenzen bringen wird. Erst dann gibt es unter Umständen noch einen freien Verkauf der Restkarten. Sie kosten zwischen 48 und 78 Euro.

Borussias Gegner im Porträt
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Foto: dpa, yv cmm hm

Im frei empfangbaren Fernsehen wird keines der ersten drei Gruppenspiele zu sehen sein. Wenn Barcelona mit Lionel Messi und Marc-André ter Stegen zu Gast ist, überträgt das ZDF ein anderes spanisch-deutsches Duell, Atlético Madrid gegen Bayern München. Mit 2,42 und 3,69 Millionen Zuschauern hatten die beiden Spiele gegen Young Boys Bern in den Play-offs enttäuscht, selbst wenn man die Konkurrenz durch Olympia berücksichtigt. Auch in der vergangenen Saison fiel Borussia quotenmäßig ab gegenüber der Konkurrenz. Das Heimspiel gegen Manchester City dürfte am Mittwoch, den 23. November jedoch im ZDF gezeigt werden. Bayern spielt dann in Russland beim FK Rostow.

(RP)
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