Borussia Mönchengladbach Es ist Showtime für Borussias Nachwuchs

Mönchengladbach · Junge Spieler wie Ba-Muaka Simakala, der nun Profi geworden ist, Laszlo Benés und Djibril Sow können sich in der Vorbereitung zeigen.

 Ba-Muaka Simakala hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben.

Ba-Muaka Simakala hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben.

Foto: Screenshot Twitter

In der Literatur nennt man so etwas "sprechender Name", einen Namen, der Wesentliches aussagt über den, der ihn trägt. "Mein zweiter Name ist Chance", sagt Ba-Muaka Simakala. Da ist der Name natürlich Programm für einen, der zum einen Stürmer ist, zum anderen aber auch soeben einen Profivertrag bei den Borussen unterschrieben hat. Seit 2011 ist Simakala Borusse. Er habe sich, gab Sportdirektor Max Eberl bekannt, "gut entwickelt". Simakala sieht den neuen Vertrag als Ansporn. Bis 2019 ist das Arbeitspapier datiert, und aktuell gehört er auch noch mehr zur U19 als zum Profiteam. Doch er trainiert jetzt "oben" mit und spielt in den Testspielen. "Ich will meine Chance nutzen", sagt er.

Nun hat Simakala, der beim ersten Testspiel in Rhede (15:0) gleich sein erstes Tor bei den Profis erzielte, diesen Ansatz keineswegs exklusiv. Junge Spieler aufzubauen gehört zu den Grundpfeilern der Gladbacher Philosophie und wird auch "konsequent gelebt", wie Eberl zu sagen pflegt. Wobei es zwei Arten von Nachwuchsspielern gibt: Die, die wie Simakala oder Tsiy William Ndenge, der im Dezember Profi wurde, als Jugendliche geholt und dann in der Nachwuchsakademie weiter ausgebildet werden. Oder die, die im fortgeschrittenen Teenageralter kommen, um, möglicherweise mit einem Umweg über das U23-Team und somit ein wenig Geduld verbunden, bei Borussia den finalen Schritt zu tun.

Einer aus der zweiten Kategorie ist der Slowake Laszlo Benés. 18 ist er, und ein vielseitiger Mittelfeldspieler. Einer, der ein gutes Gespür für das Spiel und den entscheidenden Pass hat, einer, der hübsche Standards produzieren und torgefährlich sein kann. Beim 3:2 in Mannheim bildete Benés, dem der Ex-Borusse Igor Demo, ein Landsmann, als Dolmetscher und Unterstützer zur Seite steht, mit Mo Dahoud die Doppelsechs. Dahoud, auch erst 20, hat in der vergangenen Saison den Durchbruch geschafft. Er ist derzeit das Vorzeigefohlen aus der Kategorie Eigengewächse. Benés zeigte gute Ansätze, wie schon in Rhede. "Er ist sehr aufmerksam, hat ein gutes Spielverständnis und den Blick für Räume. Er ist zudem technisch gut, muss aber an seinem rechten Fuß weiter arbeiten", sagt Trainer André Schubert über Benés.

Der auffälligste Youngster in Mannheim war derweil ein Schweizer: Djibril Sow, der mit Simakala und Lars Stindl das zentrale Offensivtrio bildete. Er holte, auf die Reise geschickt von Ibo Traoré, den Elfmeter heraus, den Lars Stindl zum 1:1 verwandelte. Dann fand er erneut nach einem Traoré-Pass die nötige Tiefe und schob via Innenpfosten zum 2:1-Führungstor ein. Vor einem Jahr ist der elegante Jung-Spieler zusammen mit Nico Elvedi vom FC Zürich gekommen. Elvedi startete bekanntlich durch, wurde Stammspieler und schaffte es sogar noch in den eidgenössischen EM-Kader. Sow war zunächst verletzt. Danach spielte er gut in der U23. Jetzt will er Elvedi nacheifern.

Die Vorbereitung ist traditionell Showtime für Borussias Nachwuchs, da, wie jetzt, arrivierte Kicker noch fehlen und die Trainer gewillt sind, in der Breite zu sichten. Wie Benés, Simakala, Ndenge, Nils Rütten, der in Mannheim als einziger Gladbacher durchspielte, und Torwart Moritz Nicolas will Sow die Gelegenheit nutzen, sich zu zeigen und bestenfalls aufzudrängen. "Wenn dann der Trainer sagt: Du kriegst deine Chance, dann hat es geklappt. Das ist nicht leicht, aber dafür werde ich kämpfen", sagt Neu-Profi Simakala. Wohl stellvertretend für alle, die in Gladbach als "Fohlen" durchgehen, ob nun selbst großgezogen oder zugekauft.

Borussia (1. Hälfte): Sippel - Rütten, Vestergaard, Strobl - Dahoud, Bénes - Traoré, Wendt - Sow - Simakala, Stindl.

Borussia (2. Hälfte): Nicolas - Rütten, Jantschke, M. Schulz - Kramer, Christensen - Korb, Ndenge - Hofmann - Hahn, Hazard.

Tore: 1:0 Sommer (9.), 1:1 Stindl (23., FE), 1:2 Sow (36.), 1:3 Hahn (75.), 2:3 Ramaj (90., FE). Zuschauer: 4.724.

(RP)
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