Borussia Mönchengladbach So lief das erste Training unter Hecking

Mönchengladbach · Im ersten Training unter Dieter Hecking geben die Borussen gleich Gas. Sie wollen sich zeigen. Der neue Coach ist mit der Intensität zufrieden.

Hecking leitet erste Trainingseinheit
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Foto: Dirk Päffgen

Noch vor der ersten Einheit im Neuen Jahr sagt Fabian Johnson über Dieter Hecking: "Wir wollen uns irgendwie aus der Situation befreien, und da tut ein bisschen frischer Wind vielleicht ganz gut. Das ist für den ganzen Verein spannend. Jeder ist bei null, der Trainer ist neu, er muss sich von den Spielern Eindrücke holen - ich denke, dass da jeder heiß ist. Jeder wird seine Chance suchen." Borussias Mittelfeldspieler sollte Recht behalten.

Hecking hatte bei seiner Antrittsrede unmissverständlich klargemacht, dass er auf Stabilität setzt - das bedeutet in der Regel eine eingespielte Formation. Die gelte es nun in der "sehr knappen Vorbereitungszeit" von zweieinhalb Wochen zu finden, gestern gab es am Nachmittag den ersten Aufgalopp. Seinen dunkelgrauen Anzug und das weiße Hemd, das er bei seiner Vorstellung noch getragen hatte, hatte Hecking da gegen einen Trainingsanzug und eine lange Winterjacke getauscht. Johnson trainierte mit Christoph Kramer, Patrick Herrmann und Mamadou Doucouré individuell, das restliche Profiteam gab unter Heckings Augen Gas.

Und das sehr ordentlich. André Hahn beispielsweise grätschte in einer Übung, bei der zwei Akteure in der Mitte eines Kreises aus Spielern den Ball, der nur mit einem Kontakt gespielt werden durfte, abfangen sollten, so, als ob es kein Morgen gäbe. Das machte die zuschauenden Fans fast schon nervös: "Nit so wild! Keine Verletzten", schallte es dem Stürmer entgegen. Der hielt sich daran.

Mit der ersten Einheit war Hecking zufrieden: "Wenn man so Feuer gibt, dann zwingt man den Gegner zu Fehlern. Und dann hat diese Mannschaft eine Qualität nach vorne wie viele Mannschaften eben nicht." Kapitän Lars Stindl fasste zusammen: "Es war, glaube ich, ganz ordentlich. Der Trainer hat vorher eine kurze Ansprache gehalten und ein bisschen seine Vorstellungen geäußert, aber der Rest wird sich im Trainingslager zeigen." Über Hecking sagte er: "Wir wissen natürlich um seine Erfahrung, er ist sehr lange im Geschäft, hat seine Erfolge gefeiert mit diversen Mannschaften. Wir wissen, dass wir in der Bundesliga in einer schwierigen Situation sind. Wir wollen diese Region, in der wir uns befinden, schnellstmöglich verlassen. Darauf wollen wir hinarbeiten, darauf wird er mit seinem Trainerteam hinarbeiten."

Dieses Team hat sich leicht verändert, für Dirk Bremser, den langjährigen Vertrauten Heckings, musste Manfred Stefes weichen. Er wird aber weiterhin im Nachwuchsleistungszentrum des Klubs tätig sein.

Zur Intensität der ersten Einheit meinte Stindl: "Das ist immer so bei einem Trainerwechsel, dass es neue Chancen gibt, neue Möglichkeiten. Jeder versucht, in die erste Elf zu kommen, das wird sehr intensiv sein. Es gibt keine Ausreden mehr, wir müssen jetzt liefern. Der Fokus ist zu Beginn des Trainings voll da gewesen, den müssen wir aufrechterhalten." Und er wusste auch: "Es ist ein kleiner Neuanfang, ein neuer Trainer ist da, wir sind im neuen Jahr. Dennoch gibt's eine aktuelle Tabelle, da gilt's Boden gutzumachen. Das wird sehr, sehr schwierig, aber das geht nur durch harte Trainingsarbeit und dann auch erfolgreiche Spiele."

(ame)
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