Borussia Mönchengladbach Hecking hat wieder mehr Möglichkeiten

Mönchengladbach · Vier Tage nach Dortmund, drei Tage vor Hannover – Borussia hat das 1:6-Debakel so langsam abgeschüttelt und arbeitet nun intensiv daran, dass es beim nächsten Mal besser wird. Im Elf-gegen-elf im Training zeigt Dieter Hecking taktische und personelle Alternativen auf.

Sommer und Hofmann trainieren individuell
17 Bilder

Sommer und Hofmann trainieren individuell

17 Bilder
Foto: Dirk Päffgen

Vier Tage nach Dortmund, drei Tage vor Hannover — Borussia hat das 1:6-Debakel so langsam abgeschüttelt und arbeitet nun intensiv daran, dass es beim nächsten Mal besser wird. Im Elf-gegen-elf im Training zeigt Dieter Hecking taktische und personelle Alternativen auf.

Die Frage "Wie geht's?" ist rund um Borussias Trainingsgelände seit geraumer Zeit keine reine Höflichkeitsformel, sondern ein Teil der Recherche. Kaum ein Tag — Tendenz: kein Tag — vergeht, ohne dass Rehatrainer Andy Bluhm mit einem Spieler an dessen Comeback arbeitet. Am Mittwoch ist es Jonas Hofmann, der später als die Kollegen aus der Kabine kommt und dann auf dem kleinen Nebenplatz individuell trainiert.

Diesmal teilt er ihn sich mit einem, der mehr als ein Jahr von Verletzungen verschont gewesen ist, und nun hofft, möglichst schnell wieder einsatzbereit zu sein. Nachdem er vergangene Woche nur im Kraftraum trainiert hat, ist Torwart Yann Sommer seit Dienstag wieder draußen. "Bislang geht's", sagt der Schweizer, der sich vor elf Tagen gegen RB Leipzig eine Innenbanddehnung im linken Knie zugezogen hat. "Aber wir geben keine Prognose ab, sondern schauen von Tag zu Tag."

Drei Tage sind es noch bis zum nächsten Heimspiel gegen Hannover 96. Ob Sommer dann wieder für Tobias Sippel im Tor steht, ist Stand jetzt also offen. Zuletzt in Dortmund hatte Trainer Dieter Hecking zumindest wieder 19 fitte Profis zur Verfügung, Julio Villalba stand deshalb nicht im Kader, zuvor gegen Stuttgart hatte sich der 18er-Kader von alleine zusammengestellt. Jetzt könnte Vincenzo Grifo neben dem wieder genesenen Kwame Yeboah der Mann sein, der dem Trainer ein paar mehr personellen Möglichkeiten gibt, weil sich die Lage langsam entspannt.

Der Italiener hat seine neue Mannschaft öfter von der Tribüne oder von der Couch aus spielen sehen als von der Bank, geschweige denn war er selbst auf dem Platz mittendrin. Eine Kapselverletzung im Knie hat Grifo einen Monat lang außer Gefecht gesetzt. "Man kann es sich nicht aussuchen, Verletzungen gehören zum Fußball leider dazu. Deshalb muss man das Beste draus machen — und ich bin ein Mensch, der sehr positiv denkt", sagt er unserer Redaktion.

Dass Grifo am Samstag im Kader steht, ist von seiner Seite zumindest nicht ausgeschlossen. "Ich weiß es noch nicht, das werde ich die nächsten Tage mit dem Trainer besprechen. Ich fühle mich auf jeden Fall gut und habe hart gearbeitet in meiner Genesungszeit", sagt er. Spätestens nach der Länderspielpause dürfte am 15. Oktober bei Werder Bremen wieder voll mit dem Flügelspieler zu rechnen sein, aber er sagt: "Je früher, desto besser natürlich."

Wie schon am Dienstagnachmittag trainierte Grifo am Mittwoch voll mit. Dieter Hecking hatte sich Mandela Egbo und Florian Mayer als Unterstützung aus der U23 geholt, um Elf-gegen-elf spielen zu können. Das tat zunächst die Startelf aus dem Dortmund-Spiel gegen die Reserveleute. "Immer wieder neue Situationen schaffen!", rief Hecking, "und spielen! Und spielen! Und spielen!" Erst griffen sechs Offensivspieler gegen vier Defensivleute an, Erfolgserlebnisse standen im Fokus, aber auch intensive Zweikämpfe, von denen es zuletzt beim BVB ebenfalls zu wenige gegeben hatte.

Dann tauschte der Trainer ein bisschen durch und probierte mal eine taktische Alternative. Im 4-3-3 agierte erst Christoph Kramer, dann Denis Zakaria als alleiniger Sechser. Davor spielten Lars Stindl und Mickael Cuisance auf den Halbpositionen, ähnlich wie Dortmund es praktiziert. Vorne nahm Raffael die zentrale Position ein, Thorgan Hazard kam über links und Raúl Bobadilla über rechts. Rechts in der Viererkette durfte Tony Jantschke ran, links Fabian Johnson. Für mögliche Änderungen am Samstag gegen Hannover gilt wohl dasselbe wie für Yann Sommers Einsatzchancen: Alles ist offen, alles ist möglich.

Noch mehr oder minder lange wird es dauern, bis Ibrahima Traoré, Tobias Strobl und Mamadou Doucouré zurückkommen. Während Traoré und Doucouré momentan ebenfalls Schützlinge von Rehatrainer Bluhm sind, postete Strobl bei Instagram ein Foto aus der Reha in Donaustauf, wo Nationalmannschafts-Physiotherapeut Klaus Eder schon unzählige Profis wieder fit gemacht hat.

(jaso)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort