Borussia Mönchengladbach Die, die sich zeigen können

Mönchengladbach · Momentan ist bei der Borussia die Zeit der Talentschau. Viele etablierte Spieler sind noch im Urlaub, da gibt es mehr Spielzeit für die jungen Leute. Wie beim ersten Test in Wuppertal.

 Reece Oxford im Testspiel gegen Wuppertal.

Reece Oxford im Testspiel gegen Wuppertal.

Foto: Dieter Wiechmann

Dennis Dowidat war auch mal einer von denen, die sich zeigen konnten. Das war im Sommer 2011, also bevor die neue Zeitrechnung bei den Borussen begonnen hat, zumindest wusste es damals, nach der soeben geschafften Relegation noch niemand.

Borussia hatte das Trainingslager in Bad Wörishofen hinter sich, das erste mit Retter Lucien Favre, und spielte zum Abschluss in Heidenheim. 3:1 gewannen die Gladbacher, und das dritte Tor erzielte der technisch versierte junge Mann mit einem Freistoßtreffer aus der Kategorie "Tor des Monats". Es gab auch lobende Worte vom Trainer.

"Ich habe nach dem Trainingslager die letzten Kräfte gebündelt. Ich will versuchen, mich zu empfehlen. Und ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte Dowidat, der 2002 nach Gladbach gekommen war und als eine große Nachwuchshoffnung galt, nach seinem ersten Tor bei den Profis. Es ging nicht so weiter. Er kam in Gladbach nicht über die U23 hinaus, 2012 ging er. Am Samstag stand er den Borussen gegenüber - als Zugang des Wuppertaler SV.

Das Beispiel Dowidat zeigt: Nah dran zu sein an den Profis ist keine Garantie für irgendetwas. Es ist allenfalls eine Chance. Ob ein junger Spieler sie nutzen kann, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem natürlich vom Spieler selbst.

Gerade jetzt ist wieder die Zeit der Talentschau. Viele der Etablierten sind noch im Urlaub, da gibt es mehr Spielzeit für die jungen Leute. Wie beim ersten Test in Wuppertal. "Wichtig war, dass dort auch die jungen Spieler zum Einsatz gekommen sind, so haben sie gesehen, wie es ist gegen eine robuste Herrenmannschaft zu spielen", sagte Trainer Dieter Hecking.

Mickael Cuisance und Reece Oxford kamen in Wuppertal zu ihrem Debüt. 17 und 18 Jahre sind der Franzose und der Engländer alt. Beide haben in den ersten Trainingstagen einen guten Eindruck gemacht. Cuisance spielte in Wuppertal keck auf und wagte auch mal den Fernschuss, Oxford zeigte in einer Szene, was eine edle britische Abwehrgrätsche ist. "Die Jungs haben schon im Training gezeigt, dass sie nicht nur mitlaufen, sondern den Durchbruch schaffen wollen", sagte Hecking.

Kwame Yeboah und Julio Villalba sind Stürmer. André Hahn ist weg, und wie es bei Josip Drmic weitergeht, ist offen. Darum können sich die Torjäger positionieren, sich Heckings Vertrauen erarbeiten und zeigen, dass sie brauchbar sind als die andere Alternative für vorn. Villalba fehlte indes nach dem K.O.-Schuss, den er im Training bekommen hatte, in Wuppertal. Yeboah spielte 72 Minuten. Vor der Pause platzierte er einen Kopfball, den sich Wuppertals Torhüter Joshua Mroß aber schnappte, nach dem Seitenwechsel machte er vor allem Laufarbeit. "Für Kwame war es sehr schwer. Der Gegner stand tief, das ist eigentlich nicht sein Spiel, er braucht Räume. Er hat aber viele Wege gemacht, war im Gegenpressing sehr aktiv, hat immer wieder geblockt und war präsent. Ich denke, das ist es, was er uns zeigen will", sagte Hecking.

Morgen ist die nächste Gelegenheit, sich zu zeigen beim Test in Eupen. Da wird sich erstmals auch der Zwölf-Millionen-Zukauf Denis Zakaria zeigen, der gestern die Leistungsdiagnostik absolviert hat.

(kk)
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