Borussia Mönchengladbach Zakaria wird offenbar Dahoud-Nachfolger

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat den Nachfolger von Mo Dahoud offenbar gefunden – in der Schweiz. Denis Zakaria heißt er, ist 20 Jahre alt und kommt vom Erstligisten Young Boys Bern.

Julian Korb: Ein Eigengewächs istz zurück bei Borussia Mönchengladbach
15 Bilder

Das ist Julian Korb

15 Bilder
Foto: afp, PST-iw

Borussia Mönchengladbach hat den Nachfolger von Mo Dahoud offenbar gefunden — in der Schweiz. Denis Zakaria heißt er, ist 20 Jahre alt und kommt vom Erstligisten Young Boys Bern.

Nagelneu ist die Personalie nicht, Spekulationen um den defensiven Mittelfeldspieler gab es längst und die Tendenz der Gladbacher ging klar in seine Richtung. Zwölf Millionen Euro soll er die Borussen, die das Eigengewächs Dahoud für geschätzt rund 20 Millionen an den Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund verkauft haben, kosten. Das meldet der "Blick" in der Schweiz. Die offizielle Bestätigung des Transfers seitens Borussia steht noch aus, da Zakaria noch den Medizincheck absolvieren muss. Das aber soll in den nächsten Tagen passieren. Man kennt sich übrigens: Denn Borussia und Bern trafen sich zu Beginn der vergangenen Saison in der Qualifikation zur Champions League, Gladbach setzte sich deutlich durch (3:1, 6:1). Zakaria soll der neue Motor im zentralen Mittelfeld werden. Bei der EM 2016 gehörte er zum Schweizer Kader, kam aber nicht zum Einsatz.

Wer sich von den Qualitäten des gebürtigen Genfers überzeugen will, kann dies mittels eines dreieinhalbminütigen Videos bei YouTube tun. Es zeigt den jungen Mann als typischen Box-to-Box-Spieler, als gewieften Balleroberer und Dampfmacher. In der Schweiz wird er schon mit dem Franzosen Patrick Vieira verglichen, doch derlei Vorschusslorbeeren gilt es erstmal zu bestätigen. "Der Spielstil ist sehr ähnlich, aber um auf sein Level zu kommen, muss ich noch eine Menge Suppe essen. Ganz ehrlich, ich muss in jedem Training und Spiel hart arbeiten, um je an einen Weltklassespieler wie ihn heranzukommen", erzählte Zakaria mal in einem Interview.

Die Borussen wollen einen, der ist wie Granit Xhaka, der im Sommer 2016 für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal ging: eine gesunde Aggressivität soll er haben, ein Gefühl für das Spiel und Ideen im Aufbau. Zakaria ist Passspieler und Balltreiber zugleich, er hat eine gute Physis, früher spielte er zunächst Innenverteidiger, daher hat er ein gutes Kopfballspiel.

"Zaki kann noch viel lernen, das weiß er auch, er ist ein kluger, bescheidener Junge, der nicht abhebt. Seine Statik ist noch nicht ausgereift, und ich glaube, er wird noch viel besser, wenn seine körperliche Entwicklung abgeschlossen sein wird", sagt Berns Trainer Adi Hütter über Zakaria. Man sollte nicht erwarten, dass er gleich die Welt bewegt in der Bundesliga, auch Xhaka brauchte seine Zeit, bis er zu dem Chef wurde, der er am Ende war. Unter anderem kann Zakaria an seiner Torgefahr noch arbeiten. In der vergangenen Saison traf er nur einmal.

Nach dem jungen Franzosen Mickael Cuisance und dem Freiburger Vincenzo Grifo (24) ist Zakaria der dritte Zugang für die kommende Saison. Auch Cuisance ist ein defensiver Mittelfeldspieler, doch erst 17 Jahre alt. Neben Kramer sind Laszlo Bénes und der routinierte Tobias Strobl Konkurrenten des künftigen Neu-Schweizers bei Borussia.

(kk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort