Vertrag mit Ex-Co-Trainer aufgelöst Manfred Stefes verlässt Borussia

Mönchengladbach · Borussias früherer Co-Trainer Manfred Stefes war freigestellt, nun wird sein Vertrag zum Jahresende 2017 aufgelöst. Einen neuen Job hat er noch nicht.

"Veränderungen gehören im Fußball dazu": Manfred Stefes und Borussia gehen ab Ende des Jahres getrennte Wege.

"Veränderungen gehören im Fußball dazu": Manfred Stefes und Borussia gehen ab Ende des Jahres getrennte Wege.

Foto: firo (Archiv)

Manfred Stefes war im vergangenen Halbjahr im In- und Ausland viel unterwegs. Zuletzt war er in England und hat dort Vereine und Akademien besucht und viele Fußballspiele gesehen, unter anderen von Manchester City, dem FC Everton, dem FC Chelsea, aber auch des Drittligisten Fleetwood. Zudem hat er bei der einen oder anderen Trainingseinheit hospitiert. Es war sozusagen eine Fortbildungsreise auf die Insel. Neue Eindrücke aufsaugen, Ideen mitnehmen, sich vorbereiten auf die Zukunft. Die ist aber noch ungewiss. Denn am Ende des Jahres, darauf haben sich Stefes und Borussia geeinigt, endet sein Vertrag in Gladbach und für Stefes beginnt eine neue Zeitrechnung. Einen neuen Job hat er noch nicht.

Die Frage "Was macht eigentlich..." wurde in Verbindung mit seinem Namen in den vergangenen Monaten immer wieder gestellt. Als Dieter Hecking im Januar Trainer wurde, brachte er seinen Co-Trainer Dirk Bremser mit, mit dem er seit fast 17 Jahren zusammenarbeitet. Stefes, zuvor mit Frank Geideck Assistent diverser Chefs, bekam einen neue Aufgabe, er wurde "Koordinator Talentförderung" und kümmerte sich fortan um den sogenannten Übergangsbereich (U 17 bis U 23). Im Sommer jedoch wurde Otto Addo als Talente-Trainer dazugeholt. Borussia wollte Veränderungen und neue Akzente, Stefes wurde freigestellt. "Jetzt gehen wir getrennte Wege, zum 31. Dezember haben wir uns auf die Vertragsauflösung geeinigt", sagt er.

Stefes ist ein Ur-Borusse. 1974 kam der Korschenbroicher als Jugendspieler zum Klub, später wurde er Profi. Bis 1992 machte er 50 Pflichtspiele (ein Tor). Nach seiner Karriere wurde er 1998 erst Co-Trainer bei den Profis, dann Coach der Zweiten Mannschaft. Von 2005 bis 2008 war er schon einmal weg, damals ging er zum MSV Duisburg. 2009 kam er zurück. Nun, nach insgesamt 31 Jahren bei Borussia sucht er "eine neue Herausforderung".

Natürlich, er wäre gern geblieben, "aber die Pläne waren eben andere im Klub, Veränderungen gehören dazu im Fußball", sagt Stefes. Was die Co-Trainer angeht, gab es bei Borussia viele Jahre lang jedoch keine Wechsel. Hans Meyer holte Stefes Anfang 2009 zurück, bei Michael Frontzeck kam Geideck dazu, Lucien Favre kam ohne eigenen Assistenten, André Schubert übernahm dann ebenfalls das von Frontzeck installierte Duo Stefes/Geideck. Bei Hecking war nun nur noch Platz für einen der beiden. "Mit dem Trainerwechsel von André Schubert zu Dieter Hecking hat sich für mich sehr viel geändert. 2017 war für mich ein Zwischenjahr", sagt Stefes.

Im Sommer gab es schon "ganz konkrete Optionen, die sich dann aber zerschlagen haben oder die ich abgesagt habe", sagt Stefes. Nun ist die Gladbach-Zeit bald offiziell zu Ende, er ist offen für Angebote. Da im modernen Fußball der Trend zu größeren Trainerstäben geht, sollten sich Möglichkeiten ergeben. Stefes (50) gehört zu den Erfahrenen in der Branche, er hat als Co-Trainer über 300 Bundesligaspiele mitbetreut.

Aber wie kommt man als Co-Trainer zu einem Job? Sicherlich, wenn Trainer, mit denen man schon gearbeitet hat, wieder oder neu in ein Amt kommen. "Und man nutzt die Kontakte, die man im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Außerdem wissen viele, dass ich 15 Jahre lang gut gearbeitet und sehr viel Erfahrung habe", sagt Stefes. An der Arbeit des Co-Trainers gefällt ihm die Vielseitigkeit: "Analysen, die Trainingsplanung und -gestaltung, Scouting, man deckt viele verschiedene Bereiche ab", sagt Stefes.

2017 war er im Wartestand, 2018 soll es ein Neustart werden für den 50-Jährigen.

(kk)
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