Personalfragen bei Borussia Oxford könnte gekauft werden - Uth-Transfer schwierig

Mönchengladbach · Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Hamburger SV standen sowohl Personalfragen der Gegenwart als auch der Zukunft auf der Tagesordnung. Im Fokus: Christoph Kramer, Reece Oxford und Hoffenheims Mark Uth.

 Reece Oxford könnte nicht nur gegen Hamburg für Borussia spielen, sondern noch viel länger.

Reece Oxford könnte nicht nur gegen Hamburg für Borussia spielen, sondern noch viel länger.

Foto: dpa, sts

Am Mittwochnachmittag sind die Borussen erst aus Freiburg zurückgekehrt, am Donnerstagmittag musste Trainer Dieter Hecking schon wieder über das nächste Bundesligaspiel reden - das letzte des Jahres gegen den Hamburger SV. Nach drei Partien in Folge ohne Sieg ist die Stimmung im Umfeld wieder etwas gekippt, der Trainer sieht sich und seine Mannschaft aber nach wie vor im Soll.

"Wenn wir gegen den HSV gewinnen, haben wir 28 Punkte und sind auf jeden Fall mittendrin im Geschehen. Nach dem Bayern-Spiel haben viele gedacht: Jetzt noch zehn, elf, zwölf Punkte holen. Das war natürlich blauäugig gedacht, wenn man sieht, wie umkämpft die Liga ist", sagte Hecking. "Am Mittwoch habe ich die Konferenz gesehen. Da schenkt niemand irgendetwas her. Das bestätigt mich in dem, was Max Eberl und ich seit Monaten sagen: Es ist die ausgeglichenste Liga." Achter ist Borussia nach dem 16. Spieltag, zwischen dem dritten und zehnten Platz ist noch alles drin, 90 Minuten vor dem Ende des Bundesligajahres.

Der Frust und die Enttäuschung über den schwachen Auftritt am Dienstag in Freiburg waren auf der Pressekonferenz vor dem Hamburg-Spiel noch nicht ganz verflogen. Zu rätselhaft war es, wie Borussia so wenig in die Partie finden konnte. "Die Frage nach der Konstanz liegt ein Stück weit auf der Hand. Die Leistung in Freiburg war natürlich nicht das, was wir im Vorfeld erwartet hatten", sagte Hecking. Nach dem Bayern-Spiel starten wir schwach in Wolfsburg, machen gegen Schalke ein richtig gutes Spiel und dann kommt Freiburg. Aber das sind Dinge, die ich einordnen kann, wenn ich meinen Kader momentan sehe. Es ist nicht nur die Verletztenliste, aber man darf sie auch nicht komplett außer Acht lassen.Trotzdem glaube ich, dass wir mit der Mannschaft, die auf dem Platz stand, besser hätten spielen können. Nur sind gewisse Abläufe nicht so da wie dann, wenn alle an Bord sind."

Besser gestaltet sich die Personalsituation nicht. Zwar kehrt Nico Elvedi nach seiner Gelbsperre zurück, dafür hat Denis Zakaria in Freiburg die fünfte Verwarnung der Saison gesehen. Zudem kann Christoph Kramer, offiziell aufgrund von Problemen im Nacken- und Schulterbereich, nicht auflaufen. Damit muss Hecking seine komplette Doppelsechs ersetzen, Matthias Ginter und Michael Cuisance sind die ersten Kandidaten, um das Duo vor der Abwehr zu bilden. Das würde bedeuten, dass Reece Oxford einen Tag vor seinem 19. Geburtstag gute Chancen hat, in der Mannschaft zu bleiben. Möglicherweise wieder im Kader stehen Tony Jantschke, Patrick Herrmann und Fabian Johnson. Sie hätten, so Hecking, individuell und mit der U23 trainiert, während die erste Mannschaft in Freiburg war. Ein Startelfeinsatz sei allerdings jeweils "unwahrscheinlich". Raffael, der zuletzt eine Stunde pausierte, bis er ins Spiel kam, dürfte vorne mit Lars Stindl beginnen. Für die Flügel sind Vincenzo Grifo und Thorgan Hazard die ersten Ansprechpartner.

Um Personalfragen ging es auf der Pressekonferenz nicht nur im Hinblick aufs Hamburg-Spiel, sondern auch mittel- und langfristig. Zuletzt wurde aus England kolportiert, Borussia könnte Leihspieler Oxford permanent von West Ham United verpflichten, für knapp sieben Millionen Euro Ablöse. "Reece hat echt eine Entwicklung genommen, auch wenn er jetzt erst ein erstes richtiges Spiel machen durfte. Das hat er sehr ordentlich gelöst in einer nicht einfachen Situation", sagte Manager Max Eberl. "Wir wollen ihn auf jeden Fall bis zum Saisonende behalten, denn West Ham hätte die Möglichkeit, ihn im Winter zurückzuholen, weil er nicht auf die nötigen Einsätze mehr kommen kann. Darüber hinaus haben wir uns erkundigt, was einen Kauf angeht. Da gibt es aber noch keine klare Tendenz, es laufen Sondierungsgespräche, die hoffentlich nicht so lange dauern wie in der Politik."

Weniger gut scheint es bei Stürmer Mark Uth auszusehen, der 1899 Hoffenheim im Sommer wohl ablösefrei verlassen wird. Der FC Schalke gilt allerdings als Favorit. "Gute Bundesligaspieler sind immer interessant für uns, aber manchmal eben nicht machbar", sagte Eberl. Das klang, als habe sich der gebürtige Kölner Uth (bislang acht Saisontore) bereits aus finanziellen Gründen für die Königsblauen entschieden.

(jaso)
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