Borussia Mönchengladbach Hrgota konnte die Erwartungen nie erfüllen

Meinung | Mönchengladbach · Nun ist auch der letzte Stürmer der Post-Reus-Generation verschwunden: Branimir Hrgota. Der Schwede, Luuk de Jong und Peniel Mlapa sollten 2012 die Talente des nach Dortmund gewechselten Reus ersetzen, jeder ein bisschen: de Jong war als der Mann für die Tore eingeplant, Mlapa für die Geschwindigkeit und Hrgota, man darf es wohl so sagen, für die verrückten Dinge. Siehe unter anderem sein Elfmeter-Lupfer in Mainz.

Branimir Hrgota wechselt zu Eintracht Frankfurt.

Branimir Hrgota wechselt zu Eintracht Frankfurt.

Foto: PATRIK STOLLARZ

Ein Problem der drei Herren war Trainer Lucien Favre. Der betrauerte in jenem Sommer nach der EM 2012 den Reus-Verlust mehr, als dass er sich auf das neue Spielermaterial einlassen wollte. Reus, der laut Favre spielte wie auf der Playstation, war sein Prototyp, er hatte ihn entwickelt und geformt. Und nun war er weg. Und dann hatte Spanien noch im üblichen Tiki-Taka-Stil die EM gewonnen. Wie sollte Borussia nur spielen ohne Reus?

Favre war nicht bereit, die Veränderung im Team zu akzeptieren und sich auf die neuen Offensivkräfte einzulassen. doch de Jong, Mlapa und auch Hrgota konnten nie wirklich erfüllen, was von ihnen erwartet wurde. Das lag natürlich nicht nur und auch nicht in erster Linie an Favre, sondern auch an jedem selbst. Hrgota war fast noch der, der am besten klar kam mit dem Borussen-Spiel, wenn auch de Jong zumindest einige wichtige Tore erzielte in seiner kurzen Zeit als Borusse. Hrgota war der Mann, den man nicht vergessen sollte, sagte Favre stets.

Was die Borussen für den kommenden Sommer daraus lernen können: Nach Granit Xhakas Abgang zum FC Arsenal wird sich etwas ändern, es wird eine runderneuerten Stil geben mit Christoph Kramer, Xhakas Nachfolger. Er ist ein anderer Typ Sechser, mit anderen Talenten. Der Blick zurück, die Trauer über den Verlust toller Spieler, bringt nichts. Doch dafür ist Borussias Trainer André Schubert auch nicht der Typ. Er wird das Post-Xhaka-Gladbach ganz pragmatisch bauen: Mit den Spielern, die da sind. Und zwar so, wie es zu den Spielern passt.

Und Hrgota? Er hat nun in Frankfurt die Chance, zu zeigen, dass zutrifft, was Favre immer wieder andeutete: Da kommt noch was.

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