Borussia Mönchengladbach Beruhigende Botschaft

Meinung | Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat keine Lust gehabt, dass diese Woche einen allzu langen Schatten auf den guten Saisonstart legt. Das 4:1 gegen Werder Bremen war die richtige Reaktion.

Thorgan Hazard trifft innerhalb von sechs Minuten doppelt
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Hazard trifft innerhalb von sechs Minuten doppelt

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Es heißt, das Medium ist die Botschaft. Wenn man mal die Körpersprache als Medium definiert, dann war die Botschaft der Borussen gegen Werder Bremen in der ersten Halbzeit eindeutig: Hier war eine Mannschaft am Werk, die sich etwas vorgenommen hatte für diesen Tag — und zwar ganz eindeutig Wiedergutmachung.

Wiedergutmachung für das 1:3 in Freiburg vor einer Woche, bei dem definitiv die Spannkraft fehlte, um dem wackeren Aufsteiger Paroli zu bieten. Und Wiedergutmachung für das 0:4 in Manchester. Auch dort fehlte die Spannkraft, um sich der Wucht der Citizens entgegenzustemmen.

Nun gegen Bremen stimmte die Spannkraft im ersten Teil der Geschichte zu 100 Prozent. Fast schien es, als wolle Borussia in der Anfangsphase die Wucht, die sie in Manchester erdrückt hatte, den Bremern mal vorführen. Es wurde brutal gepresst und exzellent kombiniert — mit einem Thorgan Hazard, der die Einstellung des gesamten Gladbacher Teams verkörperte: Konzentration (Teamwert: 86 Prozent Passquote), Spielfreude (60 Prozent Ballbesitz, 15 Torschüsse) und Siegeswillen (58 Prozent gewonnene Zweikämpfe).

Schon zur Halbzeit war die Sache geregelt mit dem 4:0, das auch hätte höher ausfallen können, in Durchgang zwei wurde dann eher verwaltet gegen ein Bremer Team, das sich dann etwas gefangen hatte und dem die Borussen eigentlich zu viel in Richtung Tor erlaubten. Am Ende stand es 4:1.

Borussias neunter Heimsieg in Folge (inklusive des Play-offs gegen Bern sogar der zehnte) war ebenso wichtig wie der, mit dem diese Serie im Februar begann. Er stoppte eine Tendenz, bevor sie zum ärgerlichen Trend werden konnte. Der Gegner damals: Werder Bremen. Das Resultat damals: 5:1. In beiden Fällen war Bremen ein dankbarer Gegner.

Die Gesamtbotschaft des Spiels ist angekommen: Die Borussen hatten keine Lust, einen allzu langen Schatten auf den guten Saisonstart kommen zu lassen. Und sie sind in der Lage, mit Rückschlägen umzugehen. Es war genau die richtige Botschaft nach der vergangenen Woche. Sie zeugt von Qualität und ist beruhigend.

Allerdings sollten die Borussen auch die Erkenntnis aus dem Bremen-Spiel mitnehmen, dass ein wenig weniger schon gefährlich sein kann, wie sich in Halbzeit zwei zeigte. Insgesamt haben sich die Borussen mental gerüstet für die beiden anstehenden Spiele bei RB Leipzig und gegen den FC Ingolstadt. Klar ist aber: In beiden Fällen wird nur etwas zu holen sein mit der Spannkraft der ersten 45 Minuten gegen Bremen.

(kk)
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