Borussia Mönchengladbach Stindl: "Wir können stolz sein"

Mönchengladbach · So richtig abschließend etwas anzufangen mit dem 1:1 gegen Juventus Turin am Vortag wussten viele Borussen noch nicht am Mittwochmittag. Enttäuschung über den verpassten Sieg und das vorzeitige Aus in der Champions League oder Zufriedenheit über die Leistung? Beides gab es – je nach Gesprächspartner in unterschiedlicher Ausprägung.

 Lars Stindl hatte den Gladbacher Siegtreffer auf dem Kopf, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Gianluigi Buffon.

Lars Stindl hatte den Gladbacher Siegtreffer auf dem Kopf, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Gianluigi Buffon.

Foto: dpa, hpl

So richtig abschließend etwas anzufangen mit dem 1:1 gegen Juventus Turin am Vortag wussten viele Borussen noch nicht am Mittwochmittag. Enttäuschung über den verpassten Sieg und das vorzeitige Aus in der Champions League oder Zufriedenheit über die Leistung? Beides gab es — je nach Gesprächspartner in unterschiedlicher Ausprägung.

Lars Stindl entschied sich letztlich dafür, mehr Positives als Ärger aus den bislang vier Spielen in der Königsklasse mitzunehmen. "Wir können stolz sein, auf das, was wir geleistet haben. Klar, in Sevilla haben wir nicht gut gespielt, aber die anderen drei Spiele waren hochachtungsvoll. Ich glaube, wir haben den Verein und auch die Bundesliga gut vertreten", sagte er nach dem Mittwochstraining.

Er, Stindl, hätte der große Held werden können, wenn, ja, wenn er Gianluigi Buffon im Turiner Tor in der Schlussphase mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz hätte überwinden können. "Den muss ich besser drücken. Sechs Meter vor dem Tor kann man den mal reinmachen", sagte Stindl selbstkritisch im Blick zurück. Es war aber vor allem ein Blick zurück auf eine bärenstarke erste halbe Stunde. "In dieser ersten halben Stunde haben wir Feuer gemacht ohne Ende und die Leute auch mitgerissen", sagte der Ex-Hannoveraner.

"Den perfekten Fußball gibt es nicht"

War das etwa perfekter Fußball? "Den perfekten Fußball gibt es nicht", widersprach Trainer André Schubert, der aber natürlich viel gesehen hatte, "was wir richtig gemacht haben". Dass am Ende der erste Champions-League-Sieg ausblieb, war für Schubert dann zumindest auch keine Sensation. "Wir sind ja keine abgezockte Champions-League-Truppe, wir sammeln da ja gerade noch Erfahrung. Vielleicht würden wir jetzt so ein Spiel gegen Manchester City nicht mehr verlieren. Jeder Fehler ist ein Schritt zur Weiterentwicklung", sagte er.

Borussia Mönchengladbach - Juventus Turin: Einzelkritik
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Gladbach - Juventus: Einzelkritik

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Ob er denn nicht darüber nachgedacht habe, in der Schlussphase und in Überzahl in Josip Drmic noch einen weiteren Stürmer zu bringen, wurde Schubert gefragt. Doch, das habe er. "Aber Josip ist eher ein Konterspieler, einer, der Raum braucht, und Raum hatten wir nun gar nicht", sagte Schubert. Und er wie auch Stindl fragten sich im Nachhinein ob der exzellenten Turiner Defensivarbeit mit zehn Mann Folgendes: "Ob die Rote Karte uns so wirklich in die Karten gespielt hat, weiß ich gar nicht. Das ist die Frage, die wir uns im Nachhinein alle stellen (Stindl)."

In jedem Fall haben sie sich bei Borussia längst das nächste Ziel gesetzt, nämlich Sevilla noch den dritten Gruppenplatz und damit das Überwintern in der Europa League abzujagen. "Klar sind wir enttäuscht, dass wir jetzt ausgeschieden sind, aber wir sind noch voll dabei. Wir haben noch zwei richtig geile Spiele. Wir haben hier zu Hause ein kleines Finale um den Platz drei gegen Sevilla und dann haben wir noch das Spiel in Manchester, das ist für jeden Fußballer etwas Besonderes", sagt Stindl.

Die Motivation in den 90 Minuten gegen die Andalusier am 25. November dürfte jedenfalls kaum größer sein. Denn nach drei verlorenen Duellen in diesem Jahr — 0:1, 2:3, 0:3 — brennen die Borussen auf Revanche. Ist Sevilla also mal fällig? "Absolut. Da werden wir, wenn es soweit ist, auch drauf hinarbeiten, dass wir das Spiel dann endlich mal gewinnen", sagt Stindl.

(klü)
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