Borussia Mönchengladbach Borussia findet sich trotz 1:3 ganz gut

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach unterliegt im letzten Test vor dem Saisonstart gegen Athletic Bilbao. Große Sorgen bereitet das rund um den Borussia-Park aber niemandem.

Lucien Favre war daran gelegen, den Journalisten in seiner Nähe erst gar keine Nahrung für eine Geschichte zu liefern, deren Titel da heißen würde: Borussia verpatzt die Generalprobe. "Es war ein Freundschaftsspiel, keine Generalprobe", befand Mönchengladbachs Trainer nach dem 1:3 seiner Mannschaft im Borussia-Park gegen Spaniens Champions-League-Teilnehmer Athletic Bilbao. Unabhängig von der Titulierung war es jedenfalls der letzte Test der laufenden Vorbereitung. Von Samstag an starten die Borussen nun binnen neun Tagen in den DFB-Pokal, die Europa League und die Bundesliga. Der Tanz auf den drei Hochzeiten beginnt nicht als langsamer Walzer, und die Lehren aus der Niederlage gegen Bilbao bieten zumindest Inhalte für die anstehende Trainingswoche.

Da wäre vor allem das Verhalten bei gegnerischen Ecken, das angesichts von drei Treffern, die die Basken im Anschluss an eine solche erzielten, an diesem Samstag schlichtweg nicht vorhanden war. "Die drei Tore waren natürlich unnötig, zumal wir letztes Jahr eine der besten Mannschaften waren bei Standards", sagte Tony Jantschke. Es mangelte im eigenen Fünfmeterraum an Abstimmung, an Zuordnung. Und so konnte man nach den 90 Minuten im Borussen-Lager zwar zu Recht darauf verweisen, aus dem Spiel heraus keine klare Torchance zugelassen zu haben. Aber jeder Gegner, der im Gegenzug zu drei geschenkten Toren per Standard kommt, dürfte dies wohl durchaus generös in Kauf nehmen. "Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass wir gegen jeden Gegner top verteidigen müssen. Aber mir ist es lieber, jetzt drei Tore zu kassieren als in einem Pflichtspiel", sagte Favre. Punkt.

Die Gladbacher wollten am Wochenende ihrer stimmungsvollen Saisoneröffnung dann auch nicht zu sehr das skizzieren, was Bilbao offen gelegt hatte, sondern zuvorderst das Positive herausstellen, das, was schon gut lief. "Im Großen und Ganzen haben wir kein schlechtes Spiel gemacht. Wir hatten sicher mehr Torchancen. Das zeigt, das wir auf einem richtigen Weg sind, wenn wir an den Details in der Defensive bei den Standards arbeiten", sagte Torhüter Yann Sommer, der indes selbst beim zweiten Gegentreffer nicht gut aussah und damit wie schon in der Vorwoche in Enschede an einem Gegentor beteiligt war.

Positiv stimmten in jedem Fall die zweiten 45 Minuten, in denen Borussia das seltsame Phlegma aus der ersten Hälfte ablegte und mit deutlich mehr Tempo und schnellerer Ballzirkulation den Weg in gefährliche Offensivaktionen fand - Da zeigte Favres Team, was für einen Fußball es spielen kann. Am Ende hätten daraus zweifelsohne mehr Tore als nur das 1:3 durch Branimir Hrgota, den Vertreter des nach seiner Harnleiter-OP fehlenden Max Kruse, resultieren müssen. Zugang André Hahn traf einmal nur den Pfosten und schoss ein weiteres Mal knapp vorbei.

Borussia feiert Saisoneröffnung mit Fans
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Der Euphorie im Umfeld der Fohlen tat die Niederlage dabei keinen Abbruch. Die Fans pilgerten am Sonntag in Scharen zum großen Familienfest an den Borussia-Park, wo ihre Helden eifrig Autogramme schrieben und für Fotos posierten. Ganz Borussia fiebert dem Start entgegen - ohne abzuheben, wie Sportdirektor Max Eberl im Vereinsheft zur Saisoneröffnung erbat. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu denken, dass nach der guten vergangenen Saison jetzt automatisch alles noch besser wird."

(RP)
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