Borussia Mönchengladbach Borussia findet nach Kritik an Flüchtlingsaktion klare Worte

Mönchengladbach · Zum Heimspiel gegen den FC Augsburg hatte Borussia Mönchengladbach 1500 Flüchtlinge in den Borussia-Park eingeladen. Auf Facebook erntete der Verein dafür viel Anerkennung, aber auch Kritik, die sich teilweise in fremdenfeindlichen Kommentaren äußerte. Letztere haben den Klub nach eigenen Angaben "sehr erschrocken".

In einer ersten Reaktion hatte das Social-Media-Team der Gladbacher einem Fan, der sich aufgrund der Flüchtlingsaktion vom Verein abwendete ("Dann bin ich raus."), eine deutliche Antwort gegeben: "Dann bist du raus als Fan... und als Mensch." Am Donnerstag veröffentlichte die Borussia nun eine ausführliche Stellungnahme und ein Video zur Flüchtlingsthematik.

Über manche Kommentare zu unserem Posting über Borussias Flüchtlingsaktion waren wir sehr erschrocken. Der BORUSSIA-PARK...

"Es geht Borussia nicht darum, sich als Sportverein in politische Belange einzumischen. Borussia möchte vielmehr ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und ein Zeichen für mehr Menschlichkeit setzen. Wir hoffen, dass uns das mit dieser Aktion gelungen ist", heißt es da unter anderem. "Und bevor sich alle anderen wieder echauffieren, dass sich der Verein "nur" für Flüchtlinge einsetze: Mit der Borussia Stiftung unterstützt der Verein seit nunmehr fünf Jahren vielfältige Projekte in Mönchengladbach und Umgebung, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzen."

In dem Video zeigt das vereinsinterne "Fohlen TV" unter anderem Bewegtbilder der Flüchtlinge, die den 4:2-Sieg gegen Augsburg live im Stadion erleben durften. Auch bei einem Besuch von Maskottchen "Jünter" in einer Flüchtlingsunterkunft war die Kamera dabei.

Unter dem Post erhält der Bundesligist viel Unterstützung — bis Freitagmorgen drückten mehr als 15.000 Nutzer den "Gefällt mir"-Button. Agid Cuma, nach eigenen Angaben ein Flüchtling aus Syrien, bedankt sich in einem Kommentar unter dem Post für die Einladung und gibt an, von nun an Borussia-Fan zu sein. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: "Die Flüchtlinge haben viel Glück gestern mitgebracht."

(areh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort