Borussia Mönchengladbach Ausleihe als Schritt nach vorn für Marlon Ritter?

Belek · Der Angreifer der U23 führt die Torschützenliste der Regionalliga West an, auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für die Profis wartet er noch.

 Fohlen und Freunde: Marlon Ritter (li.) und Marvin Schulz.

Fohlen und Freunde: Marlon Ritter (li.) und Marvin Schulz.

Foto: Dirk Päffgen

Am Montagvormittag war Schusstraining angesagt. Und Schusstraining ist für Marlon Ritter per se eine Bühne. Der 21-Jährige besitzt eine Schusstechnik, die den Ball unberechenbar flattern lässt. Mit einem gewissen Unterschnitt beim Spannstoß eben. Der Schuss ist dann auch eine der großen Qualitäten Ritters, eine andere hatte Lucien Favre just vor einem Jahr in Belek beschrieben, als er sagte: "Sein erster Ballkontakt ist fantastisch, der Ball klebt förmlich am Fuß."

Seit Favres Lob - unter den Mitspielern gilt Raffael als einer, der Ritter als Mit-Kombinierer durchaus schätzt - sind also zwölf Monate ins Land gegangen, aber wo in Mo Dahoud ein anderer von Borussias Eigengewächsen inzwischen den Sprung zum Stammspieler bei den Profis geschafft hat und in Marvin Schulz Ritters guter Freund erste Bundesliga- und Champions-League-Minuten vorweisen kann, tritt Ritter auf der Stelle. Ja, er trainiert oft bei den Profis mit und führt mit elf Treffern aus 17 Spielen für die U23 die Torschützenliste der Regionalliga West an, aber zu einer Pflichtspielminute bei den Profis hat es bis jetzt nicht gereicht. Warum das so ist, das hatte Trainer André Schubert im Oktober schon mal umrissen: "Wir erwarten einfach, dass er mit noch mehr Engagement, mit noch mehr Konzentration, mit noch mehr Bewusstsein für den Beruf trainiert", hatte Schubert gesagt.

Und so überlegen sie bei Borussia immer wieder, wie sie aus Ritter endlich mehr herauskitzeln können, denn dass er das Talent besitzt, um höher als in der vierten Liga zu spielen, steht für alle im Verein außer Frage. Aber es gilt, einen Weg, eine Förderung zu finden, die ihn davon abbringt, sich zu sehr nur auf sein Talent zu verlassen. Eine Ausleihe an einen Zweitligisten wäre eine denkbare Option - die Herausforderung also, sich einfach abseits des gewohnten Gladbacher Umfelds durchsetzen zu müssen. Ritters Vertrag läuft bis Juni 2017, vor einem Jahr erst hatte der Verein ihn vorzeitig ausgeweitet. Und das eben nicht allein wegen seiner herausragenden Schusstechnik.

(RP)
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