Borussia Mönchengladbach Borussias 245. Dänen-Treffer

Mönchengladbach · Raffael, Lars Stindl, Thorgan Hazard, später Ibo Traoré, Patrick Herrmann und André Hahn – alle sind sie ausgebildet als Offensivspieler und somit als Tor-Erzieler. Der eine oder andere, Hazard zum Beispiel, ist noch Azubi, weil ihm zuweilen die Coolness vor dem Tor fehlt.

Borussia Mönchengladbach: 13 gute Chancen beim FC Schalke 04
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Analyse: 13 gute Chancen auf Schalke

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Foto: Dirk Päffgen

Raffael, Lars Stindl, Thorgan Hazard, später Ibo Traoré, Patrick Herrmann und André Hahn — alle sind sie ausgebildet als Offensivspieler und somit als Tor-Erzieler. Der eine oder andere, Hazard zum Beispiel, ist noch Azubi, weil ihm zuweilen die Coolness vor dem Tor fehlt.

Beim 1:2 auf Schalke war das aber bei allen oben erwähnten Borussen der Fall — außer bei Andreas Christensen. Der aber ist keineswegs dafür da, Tore zu schießen, sondern, sie zu verhindern. Nur: Wenn kein anderer da ist, dann muss halt einer einspringen. Er tat es in bester Stürmermanier.

Als er freistand im Schalker Strafraum und ihm Ralf Fährmann, der bis dahin Unüberwindbare, entgegenstürzte, blieb der ganz ruhig und schob den Ball ins Schalker Tor zum 1:1. Zuvor hatte schon ein Gladbacher Verteidiger getroffen, bei Martin Hinteregger, der eifrig assistiert wurde von Havard Nordtveit, ging der Schuss aber nach hinten los.

Für Christensen war es das dritte Tor dieser Spielzeit, zuvor hatte er doppelt gegen Bremen getroffen. Eine gute Quote für einen Innenverteidiger, der zudem in 24 Bundesligaspielen nur einmal Gelb sah. Für einen 19-Jährigen spielt er ausgesprochen abgezockt und sicher. Allerdings: Als er gegen Schalke traf, war er kein Verteidiger mehr. Wie schon öfter hatte ihn Trainer André Schubert nach vorn gezogen auf die Doppelsechs, weil er personell umdisponierte und das Aufbau-Talent des Dänen nutzen wollte. Der packte Torgefahr dazu.

Ein starkes Gesamtpaket ist dieser Christensen, und er wird, das bekräftigte Sportdirektor Max Eberl nochmal, auch in der kommenden Saison Borusse sein. Das ist gut. Da Havard Nordtveit seinen Abschied angekündigt hat, wird einer wie Christensen gebraucht: Wie Nordtveit ist er variabel einsetzbar in der Defensive (auch er kann innen, rechts außen und vor der Abwehr verteidigen) und bringt einen kleinen Torinstinkt mit. Zudem hat er durchaus das Zeug zum "Typ", auch wenn er ein leiser Vertreter ist: Schon jetzt ist Christensen der, der andere Jungspunde wie Nico Elvedi hinten mit anführt. Und erinnern wir uns: Ein gewisser Patrik Andersson war auch kein großer Redner und trotzdem ein Boss.

Dass der FC Chelsea Christensen nicht zurückhaben will 2017, wenn der Ausleihvertrag endet, ist schwer vorstellbar. Doch bis dahin wird er ein wesentlicher Baustein für Borussia sein. Ganz überraschend ist das nicht. Denn Dänen waren meistens gut in Gladbach. Christensen ist die Nummer 16, sein Treffer am Freitag war der 245. eines Dänen.

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