Borussia Mönchengladbach Schubert über Wendt: "Eine wichtige Persönlichkeit"

Mönchengladbach · Der Schwede hat sich nach seiner Verletzung erstaunlich schnell erholt. Für André Schubert sind er und Fabian Johnson das Idealbild eines vorgezogenen Außen.

Oscar Wendt im Porträt: Zehn Jahre Borussia Mönchengladbach
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Das ist Oscar Wendt

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Foto: imago images/Bildbyran/MICHAEL ERICHSEN via www.imago-images.de

Adrian Monk wäre beruhigt. Der multi-neurotische Serien-Detektiv braucht das Immergleiche. Man darf daher davon ausgehen, so er ein Freund der Borussen wäre, dass er unruhig geschlafen hätte seit dem 2. März.

An diesem Tag gewann Borussia 4:0 gegen den VfB Stuttgart, verlor aber Oscar Wendt. Was dazu führte, dass eine bis dahin totale Gleichheit bei der Aufstellung aus dem Lot kam. Denn bis zum Stuttgart-Spiel stand da immer: Wendt, Wendt, Wendt et ceterea, 33-mal, mithin in allen bis dahin ausgetragenen Pflichtspielen der Saison. Und dann: Kein Wendt mehr im Team. Das Ende des Immergleichen!

Borussia Mönchengladbach in der André-Schubert-Tabelle Dritter am Ende
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Die Schubert-Tabelle

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Foto: afp, oa-iw

Das Problem hatte natürlich weniger Mr. Monk als viel mehr André Schubert. Borussias Trainer definiert den Schweden Wendt als "eine wichtige Persönlichkeit" - auf einen solchen Mitarbeiter verzichtet kein Trainer gern. Nun brach Borussia nicht zusammen in jenen drei Wendt-losen Spielen, sondern war auch ohne den Pippi-Langstrumpf-Verehrer hintenherum gut sortiert, doch sein Vertreter Martin Hinteregger, wie Wendt strohblond, aber fußballerisch längst nicht so filigran und vor allem nicht mit so viel offensivem Gedankengut ausgestattet, machte den Job halt ganz anders als das Original. In Schuberts 3-4-3-System mit den vorgezogenen Außenverteidigern "ist die Position nicht optimal für Martin, er hat eher seine Stärken in der Defensive", sagte Schubert gestern: Zum Beispiel als linker Innenverteidiger oder als rein defensiver linker Mann in einer Viererkette.

Schuberts Ideale für den Job des vorgezogenen Außen sind hingegen Wendt und Fabian Johnson, "zwei Spieler, die Offensive und Defensive optimal miteinander verknüpfen". An Wendt gefallen Schubert die Coolness und die Ruhe des 30-Jährigen, "das Gefühl für den freien Raum" schätzt Schubert an Johnson. "Beide sind offensiv sehr stark", sagt er. Seit Samstag hat er das perfekte Außenduo wieder beisammen. Denn Wendt hat seinen Muskelfaserriss schnell auskuriert und Johnson überstand seine Zerrung aus dem Schalke-Spiel ohne Pause. Morgen in Ingolstadt werden Johnson und Wendt spielen, egal, wie Schubert das Team ausrichtet. Sie gehören zu den Strukturgebern.

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Foto: Dieter Wiechmann

Martin Hinteregger hat somit ein Problem. Denn er will sich eigentlich empfehlen, da Ende April, das gab Christoph Freund, Sportdirektor von RB Salzburg, dem Klub von dem Gladbach Hinteregger ausgeliehen hat, zuletzt bekannt, die Kaufoption zu ziehen sei. Hinteregger hat verlauten lassen, dass er gern beim Bundesligisten bleiben würde, die Borussen jedoch sind offenbar noch unschlüssig in dieser Sache. Schließlich würde Hinteregger rund acht Millionen Euro kosten. Doch die Gelegenheiten, sich zu zeigen, die werden weniger am Ende der Saison. Wie gegen Berlin wird wird Hinteregger, dem auf Schalke ein Eigentor unterlief, auch nun in Ingolstadt wohl zusehen müssen. Weil Wendt und Johnson wieder vereint sind. Und, weil die defensive Dreierkette mit Nico Elvedi, Havard Nordtveit und Andreas Christensen richtig gut funktioniert. Bewährtes ändern Trainer selten. Mr. Monk wäre beruhigt. Für Hinteregger ist es suboptimal.

(RP)
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