Dortmund zu Gast in Wolfsburg BVB-Jungstars drängen nach vorn

Dortmund · Bei Borussia Dortmund drängt ein halbes Dutzend hochtalentierter Jungstars nach vorn. Trainer Thomas Tuchel hat vor dem Ligaspiel beim VfL Wolfsburg (20.00 Uhr/Live-Ticker) die Qual der Wahl.

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Jürgen Klinsmann meldete sich direkt vom Startfeld. Kurz bevor der US-Nationaltrainer mit Lothar Matthäus in Los Angeles zu einem Hubschrauber-Rundflug startete, nahm er für seinen BVB-Jungstar Christian Pulisic noch einen Videogruß zum 18. Geburtstag auf. "Du darfst endlich in Deutschland Auto fahren", sagte Klinsmann: "Mach weiter so, wir in den USA sind sehr stolz auf Dich!" Und: "Schieß noch ein paar Tore!"

Zumindest mit einem Treffer hatte der Offensivspieler von Borussia Dortmund sich am Samstag vorab beschenkt. Beim 6:0 gegen Darmstadt gab er auch noch zwei Torvorlagen - er konnte überglücklich reinfeiern. Der Hype in Amerika ist ohnehin gewaltig. Und: Pulisic ist nicht der einzige junge Spieler, der beim BVB auf sich aufmerksam macht. Eine ganze Garde höchst talentierter Jungprofis steht im Kader, Trainer Thomas Tuchel hat die Qual der Wahl.

Wie Ousmane Dembélé und Europameister Raphael Guerreiro (19/22) auf der linken Seite zauberten, wie Emre Mor (19) auch noch sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, wie Felix Passlack (18) verteidigte: Fast gerät dabei in Vergessenheit, dass auch der gestandene A-Nationalspieler Julian Weigl gerade 21 ist. "Es hat schon Spaß gemacht, den kleinen Jungs da vorne zuzuschauen", sagte Abwehrspieler Matthias Ginter, selbst sagenhafte 22 Jahre alt, mit einem Lächeln.

In Tuchels großer Rotation werden alle regelmäßig zum Einsatz kommen. Das ist der Vorteil der Dreifachbelastung. Am Samstag saßen Mario Götze und Pierre-Emerick Aubameyang zwecks Schonung auf der Bank, Sven Bender und Marco Reus sind verletzt - da ergeben sich Chancen zwangsläufig. Sie werden genutzt.

Junge Spieler auf den Außenbahnen zu "parken", ist laut Tuchel ausdrücklich gewünscht. "Auf den Positionen, auf denen sie im Moment bei uns spielen sollen, ist Mut ein Merkmal, das sie versprühen müssen und dürfen. Dafür haben wir sie geholt", sagte Tuchel. Sie sollten alle "Geschwindigkeit auf den Platz bringen, den Mut zeigen, über die Außen zu kommen und nach innen zu gehen, um dort Überzahlsituationen zu schaffen und ins Dribbling zu gehen. Das liegt in ihrem Naturell." Kurz: "Auf diesen Positionen haben sie derzeit für uns den größten Wert."

Guerreiro aber spielte beispielsweise gegen Darmstadt im zentralen Mittelfeld. Das soll keine Dauerlösung sein: "Er ist viel zu gut und klug, um auf eine Position festgelegt zu werden. Er kann alles spielen", sagte sein Trainer.

Doch: Eine tiefere Bank, mehr Rotation gleich automatisch mehr Punkte, "das wäre eine viel zu einfache Rechnung", betonte Tuchel. "Wir sollten nicht den 78 Punkten aus der Vorsaison hinterherhecheln."

(sid)
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