Personeller Umbruch Der Nachwuchs übernimmt beim BVB

Den personellen Umbruch bei Borussia Dortmund will Trainer Thomas Tuchel mit Kreativität und neuen spielerischen Lösungen vorantreiben. Und trotz des Verlustes dreier Topstars möchte der Coach in allen Wettbewerben die Konkurrenz herausfordern.

Borussia Dortmund startet in die Saison-Vorbereitung
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Kein Jammern bei Thomas Tuchel über die Verluste der Fußball-Topstars Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan. Stattdessen will der Chefcoach von Borussia Dortmund mit jungen Profis neue Wagnisse eingehen. "Wir werden Zeit brauchen, die Dinge neu zu ordnen oder die Dinge neu ordnen zu lassen", sagte Tuchel. Eines bekannte der BVB-Trainer nach den 102-Millionen-Euro-Transfers von Hummels zum deutschen Meister Bayern München, Gündogan zu Manchester City und Mchitarjan zu Manchester United aber auch: "Es fühlt sich wie ein Neuanfang an."

Ob dabei André Schürrle vom VfL Wolfsburg eine Rolle spielen könnte, ist unklar: Zu einem möglichen Wechsel des Weltmeisters, den Tuchel aus gemeinsamen Zeiten bei Mainz 05 kennt, durfte der BVB-Coach am Dienstag nichts sagen. Borussia-Mediendirektor Sascha Fligge beantwortete die Frage nach Schürrle mit dem Verweis, dass die Dortmunder derartige Spekulationen nicht kommentieren würden.

"Wir sind an unsere Grenzen gestoßen"

Tuchel widmete sich den Fakten. "Wir verlieren weltweites Topniveau", bemerkte er zu den Abgängen von Hummels, Gündogan und Mchitarjan. Dass deren neue Arbeitgeber bei den erfolgreichen Abwerbe-Maßnahmen ihre finanzielle Potenz ausspielten, musste der BVB-Cheftrainer anerkennen: "Wir sind an Grenzen gestoßen", ließ Tuchel zu den Anstrengungen wissen, mit denen die BVB-Chefs das Trio zu halten versuchten.

Den "größten Umbruch der vergangenen zehn Jahre", wie BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzkein der Vorwoche über die Transfers sagte, will Tuchel mit Mut zum Neuen nutzen: "Wir haben uns für Talent und Entwicklungsfähigkeit entschieden."

Die Abgänge mit jungen, hungrigen Spielern aus ganz Europa zu kompensieren, findet Tuchel reizvoll. "Der Weg, den wir einschlagen, ist ein riskanter Weg, doch Risiko wird manchmal belohnt", sagte Tuchel. Die Schwarz-Gelben haben für die bevorstehende Saison Marc Bartra (25, FC Barcelona), Sebastian Rode (25, Bayern München), Emre Mor (18, FC Nordsjaelland), Ousmane Dembele (19, Stade Rennes), Mikel Merino (20, CA Osasuna) und Europameister Raphael Guerreiro (22, FC Lorient) verpflichtet.

"Wir wollten Spieler, die sich mit Haut und Haaren zum BVB bekennen", sagte Tuchel. "Wir lassen uns überraschen, wo das hinführt." Hummels, Gündogan und Mchitarjan seien eins zu eins natürlich nicht zu ersetzen. "Aber wir sind alle offen für neue Lösungen. Und wir werden nicht daran festhalten, was wir hatten."

Dass Tuchel und sein verändertes Team in ihren Ambitionen irgendwie bescheidener werden könnten, verbietet sich für den 42-Jährigen geradezu: "Wir stellen unsere Ansprüche nicht herunter." In der Bundesliga will er "die Spitze" und in der Champions League "die Großen" herausfordern. Noch konkreter wurde der Coach in Sachen DFB-Pokal, als er sagte, der BVB wolle wieder in das Finale kommen - "und gewinnen".

Reus-Rückkehr zieht sich hin

Die Rückkehr des verletzten Marco Reus ins Training zieht sich noch ein wneig hin. "Reus ist seit dem Pokalfinale in Berlin angeschlagen und die Probleme bislang nicht losgeworden", sagte Tuchel.

Reus werde am Mittwoch einen Medizincheck absolvieren. Dabei werde sich zeigen, wie der 27-Jährige das Aufbautraining absolvieren wird. "Er ist ein großer Faktor", sagte Tuchel. Wegen der Verletzung hatte Reus nicht mit der deutschen Nationalmannschaft an der EM-Endrunde in Frankreich teilnehmen können.

Reus hatte bei Dortmunds Niederlage im Pokalfinale gegen Bayern München nach Elfmeterschießen einen kleinen Einriss des Adduktorenansatzes sowie eine leichte Schambeinentzündung erlitten. Bei einem entsprechenden Heilungsprozess sollte Reus voraussichtlich Mitte August wieder voll belastungsfähig seion.

(old/dpa/sid)
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