BVB-Star fuhr ohne Führerschein Das Verhalten von Marco Reus ist völlig unbegreiflich

Meinung · Marco Reus ist kein armer Mann. Das wissen wir jetzt ganz sicher. Denn er hat gerade einen Strafbefehl über 90 Tagessätze erhalten. Der Strafbefehl trägt die stolze Summe von 540.000 Euro. Der Dortmunder Fußballer verdient also 6000 Euro am Tag. Er ist aber nicht nur ein reicher Mann, sondern ein ganz schlechtes Vorbild.

Fußballer als Verkehrssünder: Geblitzt, Führerschein verloren, etc.
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Verkehrssünder im Fußball

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Drei Jahre lang ist der Nationalspieler ohne Führerschein durchs Land gebrettert, zuletzt mit einem Sportwagen der teuersten Kategorie. Vor sechs Jahren hat er sich zu ein paar Fahrstunden gequält, eine Prüfung hat er nie abgelegt. Und der "Bild"-Zeitung" lieferte er die müde Erklärung: "Ich habe mich damals leider entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Gründe kann ich heute selbst nicht mehr nachvollziehen." Armselig.

Twitter-Reaktionen auf Marco Reus' Fahren ohne Führerschein
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Foto: Screenshot Twitter

Man fragt sich voller Unverständnis, ob sein unmittelbares Umfeld nichts davon mitbekommen hat. Soll niemand gewusst haben, dass Reus nie zur Fahrprüfung gegangen ist? Ist es den allgegenwärtigen Beratern, den persönlichen Managern, den Klub-Verantwortlichen oder der Familie einfach verborgen geblieben? Schwer zu glauben.

Noch unbegreiflicher als die mögliche Duldung durch sein Umfeld ist die Chuzpe, mit der sich der Nationalspieler Reus, mittlerweile einer der besten Fußballer Europas, über Gesetze erhebt. Das Unrechtsempfinden des Profis steht ganz offenbar in krassem Gegensatz zur Höhe seines Einkommens.

Vielleicht ist die ganze Affäre nur ein weiterer Ausdruck dafür, wie sehr die Kaste der Großverdiener im Berufssport dem normalen Leben mit seinen Nöten, seinen Notwendigkeiten, vor allem seinen Pflichten entrückt ist. "Eine Dummheit" nennt Reus sein Verhalten. Es ist viel mehr. Es ist ein Skandal.

Marco Reus: Seuchenjahr endet mit Strafbefehl
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Das Seuchenjahr des Marco Reus

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Vor der WM wurde Bundestrainer Joachim Löw mit Recht hart dafür kritisiert, dass er wegen zu schnellen Fahrens den Führerschein vorübergehend abgeben musste. Er hatte aber immerhin eine Lizenz. Reus ist jahrelang ohne Schein gefahren. Der Imageschaden ist überhaupt nicht zu ermessen — für die Branche, für seinen Klub, für die Nationalmannschaft und natürlich für Reus selbst.

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