Ein bisschen wie Klopp und Hitzfeld Tuchel macht Dortmund Beine

Dortmund · Thomas Tuchel erinnert ein wenig an Jürgen Klopp – und ist so erfolgreich wie bislang nur Ottmar Hitzfeld. Nach zwei Spielen hat er Borussia Dortmund bereits zum Tabellenführer gemacht.

Thomas Tuchel im Portät: Ex-Trainer von BVB, Chelsea und Paris Saint-Germain
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Das ist Thomas Tuchel

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Foto: AP/Andy Rain

Thomas Tuchel erinnert ein wenig an Jürgen Klopp — und ist so erfolgreich wie bislang nur Ottmar Hitzfeld. Nach zwei Spielen hat er Borussia Dortmund bereits zum Tabellenführer gemacht.

Tuchel geht mit, sitzt nur selten — und er kann sich so fürchterlich aufregen, dass es ihm hinterher wohl selbst peinlich ist. Dabei könnte er im Grunde genommen äußerst gelassen sein: Borussia Dortmund ist unter seinem neuen Trainer Tabellenführer der Bundesliga.

Das 4:0 (0:0) gegen den überforderten Aufsteiger FC Ingolstadt war der sechste Sieg im sechsten Pflichtspiel unter Tuchel. Das kann einem schon mal die Sinne vernebeln: "Mit zwei Siegen und 8:0 Toren legte Thomas Tuchel den besten Start eines BVB-Trainers zu Bundesliga-Zeiten hin", schrieb der BVB auf seiner Homepage — und ergänzte: "Auch sechs Pflichtspielsiege zum Auftakt schaffte zuvor noch nie ein Coach der Borussen."

Bei aller berechtigten Begeisterung über einen bemerkenswerten Saisonauftakt: Unter Trainer Ottmar Hitzfeld startete Dortmund in die Saison 1994/1995 mit sechs Punkten und 10:1 Toren; und unter Klopp begann die Saison 2013/2014 ebenfalls mit sechs Siegen in sechs Pflichtspielen. Was allerdings auffällt: Der BVB wirkt, von irritierenden Schwächephasen wie in der ersten Halbzeit gegen den norwegischen Klub Odds BK abgesehen, wie wachgeküsst.

"Die Tabelle zeigt ein sehr schönes Bild. Das kann für immer so bleiben", sagte Tuchel mit einem Lächeln. Nicht nur die Tabelle zeigt ein schönes Bild, auch die Mannschaft. "Ich habe uns sehr gut, sehr präsent und sehr dominant gesehen", sagte Tuchel kurz vor dem Abflug aus Ingolstadt, "wir haben ein top Spiel gemacht. Aus meiner Sicht haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen." Das war in der Tat in keinster Weise übertrieben.

Wenn es in Ingolstadt überhaupt etwas zu bemängeln gab beim BVB, dann die Chancenverwertung. Tatsächlich hätte der Sieg noch höher ausfallen können — dem Aufsteiger drohte angesichts eines halben Dutzend bester Dortmunder Chancen in der ersten halben Stunde ein Desaster. Erst der Treffer von Weltmeister Matthias Ginter (55.) wurde zum Dosenöffner für Marco Reus (60., Foulelfmeter), Shinji Kagawa (84.) und Pierre Emerick Aubameyang (90.+1).

Angesichts der Vielzahl vergebener Chancen lobte Tuchel die Leistung der zweiten Halbzeit, "dass wir uns frei gemacht haben vom Ärger und von der Unzufriedenheit." Nein, seine Mannschaft ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, ein kleines bisschen nur nach der Pause, als Ingolstadt nochmal Druck machte. "Wir sind", ergänzte der Trainer, "völlig in unserer Aufgabe, in unserem Anspruch geblieben." Und sie sind Tabellenführer.

(sid)
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