Lehrstunde gegen Juve BVB nicht in der richtigen Verfassung: "Das ist ein Niederschlag"

Nach der bitteren Lehrstunde in der Champions League redete Weltmeister Mats Hummels Klartext. "Die zweite Halbzeit war unterirdisch von uns. Wir hatten 10, 15 unbedrängte Ballverluste. Wir waren chancenlos und haben auch in der Höhe verdient verloren", sagte der Weltmeister nach dem 0:3 (0:1) im Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin im ZDF.

Borussia Dortmund: Carlos-Tevez-Traumtor schockt  BVB nach 130 Sekunden
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Tevez-Traumtor schockt den BVB nach 130 Sekunden

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Foto: afp, ts/dg

Die BVB-Profis schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz, der deutsche Vizemeister dürfte sich zumindest für eineinhalb Jahre von Europas großer Fußball-Bühne verabschiedet haben. "Schade, dass das letzte Champions-League-Spiel für eineinhalb Jahre so ablaufen musste. Wir hatten doch einige wunderschöne Abende. Das ist heute ein Niederschlag", sagte Hummels und fügte mit Blick auf den bisher enttäuschenden Saisonverlauf in der Bundesliga an: "Wir hatten dieses Jahr einfach nicht die Verfassung, in der Champions League mehr zu holen."

Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel schockte Carlos Tevez die BVB-Fans unter den 65.851 Zuschauern in der ausverkauften Dortmunder Arena mit einem Distanzschuss bereits in der 3. Minute. Alvaro Morata (70.) und erneut Tevez (79.) beendete schließlich endgültig alle Träume von der dritten Viertelfinal-Teilnahme in Folge und weiteren Millionen-Einnahmen. Mit 0:3 hatten die Dortmunder in der Königsklasse vor eigenem Publikum zuletzt 1999 gegen Rosenborg Trondheim verloren.

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"Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir hatten uns mehr vorgenommen, kamen aber nicht in Schwung", sagte Torhüter Roman Weidenfeller, der beim ersten Gegentor keine gute Figur machte: "Ich habe den Ball zu spät gesehen. Dann war er im Dreieck drin."

Hinten schwach, vorne ideenlos: Wie schon bei den Nullnummern in der Liga beim Hamburger SV und gegen den 1. FC Köln fiel der BVB-Offensive nicht viel ein. "Gerade in den wichtigen Spielen schießen wir eben nicht das Tor", sagte Weidenfeller angesichts der mangelnden Durchschlagskraft im Angriff. Besser machte es der italienische Meister, der bei seinen wenigen Vorstößen immer gefährlich war.

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Die Begegnung begann mit ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen der Fans, die sich auf ein Fußball-Fest mit stürmischen Angriffen der Borussia eingestimmt hatten. Doch das frühe Zeichen setzte Juventus, als Tevez den Ball aus 21 Meter in den Winkel des Dortmunder Gehäuses hämmerte. "Das frühe Gegentor war das Schlimmste, was passieren konnte. Juve war nicht nur clever, sondern hat es auch fußballerisch richtig gut gemacht", sagte Klopp.

Das Tor spielte dem Tabellenführer der Serie A in die Karten. Dortmund erhöhte zwar in der Folge den Druck, kam aber nicht zu Abschlüssen. Eine klare Torchance gab es in der ersten Halbzeit nicht. "Wir waren insgesamt ein bisschen zu zögerlich, das hat sich durch das Spiel gezogen. Dann hat man im Viertelfinale nichts verloren. Wir sind zurecht rausgeflogen", so Klopp.

Nach dem Wechsel bot sich das gleiche Bild: der BVB mühte sich, doch die Angriffe verpufften spätestens an der Strafraumgrenze. Morata (50. und 56.) hatte bei Kontern zweimal die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte jedoch jeweils an Weidenfeller.

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Je mehr die Italiener mit ihrer geballten Erfahrung und ihrem Selbstbewusstsein das Spiel kontrollierten, je mehr schwand der Glaube der Borussen an die Wende. Obwohl der BVB die Gruppenphase als Tabellenführer beendete ließ der Finalist von 2013 die Klasse vorheriger Wettbewerbe vermissen.

Dass Kevin Kampl in der 61. Minute mit dem ersten Torschuss des BVB Juves Torwart-Routinier Gianluigi Buffon prüfte, passte ins Bild, ebenso wie das 0:2 ohne Gegenwehr durch Morata. Auch beim 0:3 von Tevez machte die BVB-Defensive keinen guten Eindruck.

(sid)
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