Verletzungssorgen beim BVB Dortmund gehen die Spieler aus

Dortmund · Borussia Dortmund plagen für die Champions-League-Partie gegen Lissabon Personalsorgen. Die Elf von Trainer Thomas Tuchel am Dienstag stellt sich quasi von selbst auf.

Borussia Dortmund gehen die Spieler aus
Foto: dpa, bt hak

Zu spät. Thomas Tuchel kann sich noch so sehr grämen, die Entscheidung vom 3. September kann der Trainer von Borussia Dortmund nicht mehr ändern. Da verkündete der Bundesligist seinen Kader für die Champions League. 25 Mann durfte Tuchel melden. Der 43-Jährige entschied sich, drei namhafte Abwehrspieler zu streichen: Neven Subotic, Joo-Ho Park und Mikel Merino. In diesen Tagen dürfte seine Entscheidung womöglich anders ausfallen. Denn vor dem dritten Gruppenspiel bei Sporting Lissabon morgen (20.45 Uhr) gehen Tuchel die Spieler aus - vor allem in der Defensive. Insgesamt fehlen neun Akteure.

Subotic muss derzeit ohnehin verletzt pausieren. Aber Merino und Park wären wertvolle Optionen für die Viererkette. Neben Subotic (Aufbautraining) fallen auch die potenziellen Abwehrspieler Eric Durm (Knie-OP), Marcel Schmelzer, Gonzalo Castro, Raphael Guerreiro (alle Faserriss) und Sven Bender (Knochenmarködem) aus. Ob die zuletzt verletzten Sokratis (Zerrung) und Lukas Piszczek (Knieprobleme) auflaufen können, ist fraglich. "Piszczek und Sokratis fliegen mit, da haben wir noch Hoffnung", sagt Sportdirektor Michael Zorc. Wirklich fit sind somit nur der zuletzt angeschlagene Marc Bartra und Matthias Ginter.

Bereits beim 1:1 in der Bundesliga gegen Hertha BSC am Freitag musste Tuchel improvisieren. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte: "Ich weiß, dass sich alle danach sehnen, dass wir den Bayern Feuer machen. Aber das können wir mit dieser jungen Mannschaft nicht leisten." Gegen Berlin beackerte aber immerhin noch der erfahrene Schmelzer die linke Außenbahn. Nun fällt auch der Kapitän aus. "Wir haben in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt, wir haben extrem jung und extrem unerfahren aufgestellt - und das auf einer Vielzahl von Positionen", sagte der Trainer.

Das wird in Lissabon nicht anders aussehen. Auch, weil in der Offensive in Marco Reus (Aufbautraining), André Schürrle (Innenbanddehnung) und Adrian Ramos (Zerrung) drei weitere Spieler ausfallen.

Einer, der in der Champions League spielberechtigt ist, in der Liga aber erst einmal zuschauen muss, ist Emre Mor. Der türkische Nationalspieler sah gegen Berlin die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit. Tuchel wollte sich generell nicht weiter zur zuletzt von ihm angeheizten Foul-Diskussion äußern. Im Fall Mor hätten ihm auch die Argumente gefehlt. Zwar entschuldigte sich Hertha-Verteidiger Sebastian Langkamp später dafür, dass er sich sehr theatralisch habe fallen lassen, doch Mor hatte schlicht seine Emotionen nicht im Griff. Der 19-Jährige stieß Langkamp nach einem Foulspiel zu heftig mit beiden Händen gegen die Brust. Schiedsrichter Patrick Ittrich ließ keine Gnade vor Recht ergehen, zückte regelkonform Rot. Dass Ittrich kein Auge zudrückte, hat sich Mor selbst zuzuschreiben. Durch penetrantes Meckern und Fordern von Gelben Karten hat sich das große Talent bereits einen Ruf bei den Unparteiischen erarbeitet, der es schwer macht, sich im Zweifelsfall auf Mors Seite zu schlagen.

In Lissabon hat Mor die Gelegenheit, sich wieder ins positive Licht zu rücken. Danach hat er Zeit zum Nachdenken - auf der Tribüne neben den zahlreichen Verletzten.

(erer)
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