BVB-Fans planen Boykott Ungewohnte Stille im Dortmunder Fußball-Tempel

Dortmund · Der Widerstand der Fans gegen die Einführung der Montagsspiele in der Bundesliga hält an. Wie schon vor einer Woche in Frankfurt sind auch in Dortmund Aktionen geplant. Eine volle Südtribüne wird es wohl nicht geben.

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Foto: dpa, ahe fdt

Ungewohnte Stille statt lautstarker Unterstützung - im Dortmunder Fußball-Tempel dürfte beim Spiel gegen den FC Augsburg am Montag (20.30 Uhr/Live-Ticker) eine besondere Atmosphäre herrschen. Die Boykott-Ankündigung diverser Fan-Gruppen, die gegen die Einführung der Montagsspiele in der Bundesliga protestieren wollen, sorgt für reichlich Gesprächsstoff. Dennoch wollen sich beide Teams davon nicht negativ beeinflussen lassen.

Halbleere Südtribüne

Vor allem auf der Dortmunder Südtribüne werden viele der 24.500 Stehplätze leer bleiben. Immerhin 350 Fanclubs haben angekündigt, der Partie fernbleiben zu wollen. Auch die BVB-Fanabteilung plant Aktionen. So soll auf das Vorprogramm verzichtet werden. Zudem bleiben die Infostände an diesem Abend geschlossen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke äußerte Verständnis für den verärgerten Anhang und regte an, die Einführung von insgesamt fünf Montagsspielen neu zu überdenken: "In der Liga muss diskutiert werden, ob es weiter geht oder ob wir es lassen."

Sportlicher Vorteil

Rein sportlich gesehen kommt der Termin den Dortmundern jedoch gelegen. Schließlich waren sie noch am Donnerstag beim mühseligen Einzug in das Europa-League-Achtelfinale bei Atalanta Bergamo (1:1) im Einsatz. "Ich bin froh, nicht schon am Sonntag spielen zu müssen. So können wir länger regenerieren", kommentierte BVB-Coach Peter Stöger. Ähnlich gelassen blicken die Augsburger möglichen Fan-Protesten entgegen. "Die Fans können streiken - wenn wir streiken, wäre das ein bisschen blöd", sagte Innenverteidiger Martin Hinteregger.

Ausgangslage

Auf den ersten Blick scheint die Borussia zurück in der Spur. Keines der acht Pflichtspiele in diesem Jahr ging verloren. Doch von spielerischer Raffinesse kann wahrlich keine Rede sein.
"Klar haben wir Luft nach oben", bekannte Stöger, "wenn wir es nicht schaffen, unsere fußballerische Qualität auf die Beine zu stellen, wird es schwer." Im Gegensatz zum BVB ging es bei den Augsburgern in der Tabelle zuletzt abwärts: Erstmals in dieser Saison wurde zweimal in Serie nicht gepunktet.

Personalsituation

Zur Erleichterung von Stöger hat sich in Italien kein weiterer Spieler verletzt. Denn die Ausfallliste ist mit Shinji Kagawa, Jadon Sancho, Andrey Jarmolenko, Raphael Guerreiro, Maximilian Philipp, Sebastian Rode und Erik Durm ohnehin schon lang genug. Ob Marco Reus - anders als am Donnerstag wieder in der Startelf steht - ließ Stöger offen: "Da müssen wir sehr vorsichtig sein und aufpassen, wenn er sich nicht ganz so frisch fühlt." Den Gästen fehlt der gesperrte Kapitän Daniel Baier. Darüber hinaus fallen Alfred Finnbogason, Jeffrey Gouweleeuw und Marco Richter aus.

Zahlen

Die Statistik verheißt für die Augsburger wenig Gutes. Sie gewannen nur eines ihrer 13 Liga-Spiele gegen Dortmund. Zudem tun sie sich als Gast von Teams aus der oberen Tabellenhälfte schwer: Den letzten Sieg feierten sie im April 2016 in Wolfsburg (2:0). Seitdem gab es sechs Remis und sieben Niederlagen. Der BVB ist seit vier Heimspielen ungeschlagen und blieb nur in einem der letzten 13 Partien vor eigener Kulisse ohne Torerfolg.

(dpa)
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