Horrende Ticket-Preise Dortmund-Fans boykottieren Auswärtsspiel in Hoffenheim

Sinsheim · Die Fans des Bundesligisten Borussia Dortmund wollen das Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim boykottieren. Grund sind die horrenden Preise für Sitzplatzkarten.

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Foto: dpa, bt jai

Anstatt ihr Team im Kraichgau zu unterstützen, sollen die Fans nach einem Aufruf des Bündnisses "Kein Zwanni — Fußball muss bezahlbar sein" die zweite Mannschaft im Heimspiel gegen die Reserve von Borussia Mönchengladbach unterstützen. Die günstigsten Sitzplatz-Tickets in Sinsheim kosten die Gästefans 55 Euro — 20 Euro mehr als noch im Vorjahr. Die Fans von Schalke 04 und dem FC Augsburg zahlen für die gleichen Plätze 20 bis 30 Euro weniger.

"Auch aus dem Feedback der Fanclubs konnten wir schließen, dass ein Boykott des Spieles alternativlos ist. Kauft keine Karten für unser Spiel in Hoffenheim und zeigt den Sinsheimern, wohin sie sich Ticketpreise stecken können! Ja, wir alle wollen unsere Borussia unterstützen und ja, die Mannschaft braucht uns. Aber das wird auch in fünf oder zehn Jahren nicht anders sein. Wer dann noch unseren BVB supporten möchte, muss jetzt dafür kämpfen, dass sich derartig abartige Preise nicht als 'marktüblich' etablieren können. Wenn wir nicht kurzfristig Flagge zeigen, werden wir das langfristig nie wieder tun können", teilte das Bündnis auf seiner Homepage mit.

Mittlerweile lenkte Hoffenheim ein und spendet die Mehreinnahmen aus dem auch für BVB-Fans erhobenen Topzuschlag. Dies teilte der Verein am Dienstag vor der Partie gegen Borussia Dortmund (Mittwoch, 20 Uhr/Live-Ticker) mit. In Zukunft will 1899 sogar gänzlich auf diese Preiserhöhungen verzichten.

Der BVB hatte 800 der rund 3000 zur Verfügung stehenden Gäste-Karten nach Sinsheim zurücksenden müssen und anschließend in einem persönlichen Brief von Klub-Chef Hans-Joachim Watzke und Marketing-Direktor Carsten Cramer an TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp sein Unverständnis über die Teuerung zum Ausdruck gebracht.

"1899 Hoffenheim hat ein hohes Interesse daran, den Fußball und seine damit verbundenen Werte allen Menschen zugänglich zu machen. Um dies auch nachhaltig zu dokumentieren, bin ich mit Hans-Joachim Watzke übereingekommen, dass wir die durch den Topzuschlag erzielten Mehreinnahmen dem Lernzentrum des BVB-Fanprojektes zur Verfügung stellen", sagte Hopp. Dabei handelt es sich um eine Bildungseinrichtung innerhalb des Signal Iduna Parks, bei dem Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren besondere Bildungsangebote in Anspruch nehmen können.

(sid)
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