"Fantastisch" Edel-Fan Hoeneß wieder im Kreise seiner Bayern

Für Uli Hoeneß war die Champions-League-Reise des FC Bayern nach Lissabon ein weiterer Schritt zurück in die Normalität. Der ehemalige Klubpräsident genoss es spürbar.

FC Bayern München und Uli Hoeneß in Lissabon gelandet
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Hoeneß mit Bayern in Lissabon gelandet

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Foto: dpa, geb hpl

Es war fast wie früher. Als Uli Hoeneß sich vor dem Abflug von LH 2570 nach Lissabon am Münchner Flughafen zum Einsteigen bereit machte, hielt er einen kurzen Plausch unter Freunden. Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner, Vorstandschef und Präsident des FC Bayern, unterhielten sich angeregt mit ihrem langjährigen Weggefährten. Ein Lächeln hier, eine Umarmung da. Und doch war alles anders.

Während Rummenigge und Hopfner die Delegation des FC Bayern beim Viertelfinal-Rückspiel der Champions League am Mittwoch gegen Benfica als offizielle Repräsentanten anführten, war Hoeneß erstmals bei einem Auswärtstrip in der Königsklasse als Privatier an Bord. Anders als in seiner Zeit als Bayern-Macher hatte er Ehefrau Susi dabei, die ihrem Uli nicht von der Seite wich. Und doch war die Reise für Hoeneß nach seiner schweren Zeit im Gefängnis ein weiterer Schritt zurück in die Normalität.

"Ich freue mich, dass er wieder dabei ist", sagte Rummenigge, Sportvorstand Matthias Sammer ("er gehört zu uns") nannte Hoeneß' Rückkehr nach über zwei Jahren "fantastisch".

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Pep Guardiola unterhielt sich nach der Landung in Lissabon lange auf Englisch mit dem Mann, der ihn einst nach München geholt hatte. Immer wieder legte der Trainer freundschaftlich den Arm um Hoeneß' Schulter. "Es ist gut für Uli, Susi und seine Familie, vor allem aber für Bayern München, dass er zurückgekommen ist. Ich bin sehr glücklich, dass sie mitgeflogen sind", sagte Guardiola später im Estádio da Luz. Hoeneß sei "ein guter Mensch".

Auf dem Platz konnte der ehemalige Weltklasse-Angreifer Hoeneß seinen Bayern freilich nicht helfen. "Er hat nicht die körperliche Fitness und Verfassung, um über 90 Minuten zu gehen", sagte Sammer scherzhaft.

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Und auch die spannende Frage, ob er im November bei der Jahreshauptversammlung wieder an die Spitze seines FC Bayern zurückkehren will, blieb zunächst unbeantwortet. So bleibt es erst einmal dabei, dass sich Hoeneß dazu nach seinem Urlaub im Sommer äußert. Viel mehr als ein kurzes "Servus" konnten ihm die Reporter am Dienstag nicht entlocken. Auch zu seiner Rückkehr in den Bayern-Tross sagte er nichts.

Gegenüber den gut drei Dutzend Fans, die ihn mit Wünschen nach Fotos und Autogrammen am Münchner Flughafen fast belagerten, blieb er ebenfalls stumm. Hoeneß erfüllte die Bitten mit einem fast schüchternen Lächeln.

Doch im Gespräch mit den Bossen Rummenigge und Hopfner blühte er auf, genoss sein Comeback spürbar. Hoeneß, dem Anlass angemessen im blütenweißen Hemd, diskutierte so engagiert, dass seine Gesichtsfarbe beinahe das berühmte Hoeneß-Rot annahm. Er schien zu signalisieren: Wenn ihr mich braucht - ich bin (wieder) da!

(sid)
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