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Satire mit Uwe Ochsenknecht Udo Honig ist Uli Hoeneß

München · Sat.1 zeigt in einer Satire, wie es dem Steuersünder und Fußball-Manager hinter Gittern gehen könnte.

Die Lichtgestalt des deutschen Fußballs setzt zum Ständchen an: "Gute Freunde kann niemand trennen." Der Freund, dem es gilt, schaut sich peinlich berührt um. Schließlich sind sie nicht allein im Besuchsraum - und die anderen dort sind noch viel krimineller als er selbst. So stellt Sat.1 sich den Gefängnis-Alltag von Uli Hoeneß in der mit Spannung erwarteten Satire "Die Udo Honig Story" vor.

Der Film beginnt mit dem Haftantritt von Honig (toll: Uwe Ochsenknecht) nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Kurz bevor er das Gefängnistor durchschreitet, gibt er - wie auch in echt geschehen - noch ein letztes kurzes Interview. Darin sagt Honig viel von dem, was auch Hoeneß gesagt hat. Dass Hass ein schlechter Ratgeber sei und dass er zurückkommen werde. Im Gefängnis interessiert all das wenig. "Wir haben einen neuen Spielstand: Honig: 28 Millionen - Deutschland: 0" brüllen Mithäftlinge zum Einzug.

Einziger Verbündeter ist Zellengenosse Stefan (sehr lustig: Max von Thun mit Dauerwelle), der sich das Emblem des FC Rot-Weiß Oberbayern auf den Unterarm hat tätowieren lassen. Honig ist auch hinter Gittern ein Macher: Er bringt die Gefängnismetzgerei und die Gefängnis-Fußballmannschaft auf Kurs. Dem Direktor erklärt er, warum Geld so wichtig ist: "An jedem Schein klebt ein bisschen Macht" - der entlarvendste Satz des Films, der keine Geschichte über den Fall eines einst großen Mannes, sondern die Geschichte eines beispiellosen Aufstiegs erzählt.

Die große Stärke des Films sind die unglaublich genauen Beobachtungen der realen Rollenvorbilder, die sich bis in die kleinsten Figuren ziehen. Nicht nur Ochsenknecht hat Hoeneß ganz genau studiert, das gilt auch für Hannes Jaenicke als "Franz Kaiser" oder Wolfgang Fierek als "Paul Greitner". Den jungen "Udo Honig" spielt Ochsenknechts Sohn Wilson Gonzalez. Neben dem großen Unterhaltungswert der an Parodien grenzenden Schauspielerleistung sind die nachdenklichen, leisen Töne das zweite große Plus.

Heiner Lauterbach, der als Direktor zu sehen ist, nannte den Film einen "Ritt auf der Rasierklinge". Das ist ein bisschen hoch gegriffen. Aber er bietet feinste TV-Unterhaltung.

"Die Udo Honig Story", Sat.1, 20.15 Uhr

Bilder des Films sehen Sie hier.

(dpa)
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