Kampfansage auf Meisterfeier Hoeneß kündigt Rekordtransfer beim FC Bayern an

München · Den deutschen Meister FC Bayern München erwartet ein spannender Transfersommer. Die jüngsten Aussagen der Verantwortlichen lassen auf einen neuen Rekordtransfer schließen, der die bisherige Marke von 40 Millionen Euro Ablöse in den Schatten stellt.

 Zufrieden: Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Zufrieden: Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Foto: ap, ag

"Wir haben einen Kader, wenn man den verstärken will, muss man schon ziemliche Granaten kaufen. Und deswegen muss man auch perspektivisch denken. Es wird sicherlich einen Mix geben zwischen erfahrenen Spielern und Spielern mit Zukunft. Und das herauszufinden, wird die Kunst sein", sagte Präsident Uli Hoeneß am Samstagabend im "Bayerischen Fernsehen".

"Das Problem ist, dass man sich in einem Markt bewegt, der über Summen diskutiert und wo auch Summen bezahlt werden, die wir bisher nicht für möglich gehalten haben. Das macht die Sache nicht leichter."

Diese Summen seien aber für den Rekordmeister nicht zwingend ein Hindernis. Im "Aktuellen Sportstudio" (ZDF) deutete Hoeneß zu späterer Stunde an, dass die Münchner bereit seien, finanziell an die Schmerzgrenze zu gehen, um Spieler zu verpflichten, die man unbedingt haben wolle: "Vielleicht wird es etwas geben, was es beim FC Bayern bisher noch nicht gegeben hat." Das klingt nach einem Transferrekord.

Treffen mit Reschke und Rummenigge

Bislang haben die Münchner Sebastian Rudy und Niklas Süle von 1899 Hoffenheim verpflichtet. "Wir reden natürlich über das Gesamtkonzept. Da gibt es Abgänge und Zugänge. Das werden wir jetzt in den nächsten Wochen sicherlich besprechen. Karl-Heinz Rummenigge, Michael Reschke, der Trainer, ich werde auch dazu eingeladen, und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt", sagte Hoeneß. "Einfach ist es nicht."

Erst einmal stand in der Nacht zum Sonntag aber die Feier der 27. deutschen Meisterschaft an. "Wir haben eine gute Saison gespielt. Ich wünsche mir, dass alle Spaß haben heute Abend. Lasst es krachen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei der vereinsinternen Feier, bei der die scheidenden Fußballgrößen Philipp Lahm und Xabi Alonso gefeiert wurden. "Ich bin 1995 zum FC Bayern gekommen. Ich hätte mir nie vorstellen können, Meister zu werden, das war alles wie ein Traum", sagte der 33-jährige Lahm.

Ancelotti singt und tanzt

Und die Rekord-Bayern folgten der Anweisung ihres Vorgesetzten und feierten ihre fünfte deutsche Meisterschaft in Serie bis tief in die Nacht — und dabei teilweise ungeahnte Talente offenbart. Trainer Carlo Ancelotti überraschte bei der klubinternen Feier im Münchner Postpalast mit einem Duett mit Popstar Anastacia, danach schnappte sich der Italiener die Sängerin und schwang mit ihr das Tanzbein.

"Ich habe einen fantastischen Klub gefunden, ich habe fantastische Spieler gefunden, und ich habe eine Familie gefunden", sagte der Coach bei seiner ersten Meisterrede: "Ich denke, wir werden mit dieser Familie in den nächsten Jahren arbeiten, um mehr Titel zu gewinnen." In der abgelaufenen Saison hatte es "nur" zur 27. Meisterschaft gereicht.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer war dennoch "mächtig stolz auf unseren FC Bayern", wie er in seinem Beitrag betonte. "Dieser FC Bayern ist eine Weltmarke und mit der wichtigste Botschafter des Freistaates Bayern", sagte er.

Dennoch sei der Samstag "auch eine Zäsur" gewesen, ergänzte Seehofer, und bat den scheidenden Kapitän Philipp Lahm auf die Bühne, "eine der größten Persönlichkeiten, die der deutsche Fußball jemals hervorgebracht hat", wie der CSU-Politiker meinte. Seehofer überreichte Lahm einen Bayerischen Löwen aus Porzellan.

(dpa/sid)
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