"Wir müssen Details verbessern" Guardiola skeptisch - Bayern noch nicht bereit für das Triple

Bayern-Trainer Pep Guardiola war mit dem Trainingslager in Katar zufrieden. Noch sieht er die Münchner aber für das Triple nicht gerüstet.

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Pep Guardiola war heiser, als er am Dienstagmittag den sechsstündigen Heimflug von Doha nach München antrat. In den zehn Trainingseinheiten in Katar hatte der scheidende Trainer von Bayern München seine Stars immer wieder lautstark angetrieben und verbessert, um sie für das Unternehmen Triple auf Kurs zu bringen - doch noch sieht Guardiola den Rekordmeister für die großen Aufgaben auf seiner letzten Etappe nicht gewappnet.

"In diesem Moment sind wir nicht bereit, die Champions League zu gewinnen. Wir brauchen einen Schritt nach vorne", mahnte der 44 Jahre alte Spanier zum Abschluss der umstrittenen Dienstreise der Münchner. "Wir müssen Details verbessern, um gegen die besten Mannschaften Europas zu kämpfen. Wir verlieren in den 90 Minuten manchmal unsere Konzentration. Wir müssen das besser kontrollieren", fügte der Perfektionist an.

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Im Achtelfinale der Königsklasse gegen Juventus Turin (23. Februar und 16. März) würden "45 schlechte Minuten reichen - und du bist raus", warnte er. Immerhin sei die alte Dame der Vorjahresfinalist "und eine große Mannschaft in Europa. Das wird sehr, sehr schwer. Wir müssen sehr intelligent spielen".

Guardiola spürt in den letzten sechs Monaten seiner Amtszeit bei den Bayern den besonderen Druck. "Ich weiß, die Leute wollen, dass wir die Champions League gewinnen. Wenn wir das nicht schaffen, sind wir gescheitert", betonte er. Gleichzeitig ist der Katalane aber jetzt schon bemüht, sein Wirken in München nicht nur an bestimmten Erfolgen festzumachen.

Natürlich wolle er auch gewinnen, "aber Titel sind Nummern. Das ist langweilig", sagte er. Fußball sei vielmehr "Emotion. Es wird mein Leben nicht verändern, ob ich zwei- oder dreimal die Bundesliga gewinne. Das Wichtigste ist das Verhältnis zu meinen Spielern. Wenn ich den Spielern ein bisschen geholfen habe und sie ein bisschen besser geworden sind, ist es das größte Geschenk".

Ein Geschenk für Guardiola hatte es bereits in Katar gegeben, nachdem sich die vor Weihnachten arg angespannte Personalsituation der Bayern entzerrt hat. "Bis jetzt ist alles perfekt. Wir haben weniger verletzte Spieler und haben sehr gut trainiert", sagte er zufrieden.

Der Bayern-Coach kann vor dem Rückrundenstart am 22. Januar in Hamburg wieder auf die zuletzt fehlenden David Alaba, Arjen Robben, Douglas Costa, Philipp Lahm und Juan Bernat zurückgreifen. Mit Medhi Benatia, Franck Ribery und Mario Götze rechnet er spätestens Anfang Februar. Für das Trio stehe in der Reha der "letzte Schritt" an.

Für Guardiola selbst stehen die letzten Schritte in München an. Probleme sieht er deshalb nicht. "Es ist die gleiche Motivation wie die letzten zwei Jahre", unterstrich der 44-Jährige, der Fragen zu seinem zukünftigen Verein in England weiterhin offen lässt. Auch mit der Mannschaft spreche er "nur über Fußball. Die Spieler wissen, dass ich alles tun werde".

Bei den Spielern scheint das Thema Pep-Abschied ohnehin abgehakt zu sein, wie Weltmeister Jerome Boateng deutlich machte. "Dass die Fragen kommen, wussten wir vorher. Wir haben alle hundert Mal was dazu gesagt. Jetzt geht es weiter, für den Trainer und für uns. Wir haben gemeinsame Ziele."

(old/sid)
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