Audi-Cup Guardiola: "Götze muss mich überzeugen"

Hochkarätiger war der Audi Cup in München noch nie besetzt, die Bayern wollen sich gegen Real und Co. für den Auftakt in Liga und Pokal einschießen. Ein leidiges Personal-Thema verfolgt Coach Guardiola aber auch bei dem Testturnier.

 Pep Guardiola, Sinisa Mihajlovic (Milan), Rafa Benitez (Madrid) und Mauricio Pochettino (Tottenham) begutachten die Trophäe.

Pep Guardiola, Sinisa Mihajlovic (Milan), Rafa Benitez (Madrid) und Mauricio Pochettino (Tottenham) begutachten die Trophäe.

Foto: afp, CS ej

Insgesamt 77 nationale Meisterschaften, 22 Triumphe in der europäischen Königsklasse, 10 Weltpokale: In Gedanken an die gesammelten Trophäen der diesjährigen vier Teilnehmer des Audi Cups geriet sogar Star-Trainer Pep Guardiola ins Schwärmen. "Das ist ein Wahnsinns-Turnier, ein großer Test", sagte der Coach des FC Bayern einen Tag vor Beginn des zweitägigen Kräftemessens mit Real Madrid, dem AC Mailand und Tottenham Hotspur in der Münchner Allianz Arena.

So hochkarätig war das Einladungsevent noch nie besetzt, und auch das Medienaufkommen bei der gemeinsamen Pressekonferenz der vier Trainer Guardiola, Rafa Benitez (Madrid), Sinisa Mihajlovic (Milan) und Mauricio Pochettino (Tottenham) erinnerte mehr an Champions League als an ein Sommer-Turnier. Am Ende musste dann Guardiola selbst die Verhältnisse wieder zurechtrücken. Als er nämlich gefragt wurde, wie sehr ihn nach seinen Audi-Cup-Erfolgen 2011 mit Barcelona und 2013 mit den Bayern das Triple reize, schmunzelte er kurz und stellte klar: "Leider ist für große Mannschaften der Welt dieses Triple nicht wichtig. Für uns gibt es ein anderes Triple, das wichtiger ist."

Guardiola geht in seine dritte und womöglich letzte Spielzeit bei den Bayern. Das famose Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League ist dem Katalanen noch nicht gelungen, im Frühjahr 2014 wurden er und die Bayern von Real aus der Champions League geworfen. Die 0:4-Niederlage hat der Spanier nicht vergessen - von einer Revanche beim Audi Cup 2015 sprach aber natürlich niemand.

Real ohne Ronaldo

So funkelnd die Trophäenschränke der vier Teilnehmer auch sind, am Ende bleiben es Freundschaftsspiele. Zum Leidwesen der Zuschauer in der an beiden Tagen ausverkauften Arena wird Real zwei Stars schonen: Weltfußballer Cristiano Ronaldo fehlt wegen einer Rückenblessur, Karim Benzema trat wegen einer Oberschenkelverletzung den Flug nach München ebenso nicht an. "Die Gesundheit geht vor", sagte Benítez vor dem ersten Spiel des Cups am Dienstag (18.15 Uhr) gegen Tottenham.

Immerhin steht beim zehnmaligen Champions-League-Champion der frühere Bayern-Profi und Weltmeister Toni Kroos im Aufgebot. Dieser kehrt nach seinem Weggang 2014 von den Bayern nach München zurück. "Ich bin gespannt über sein Spanisch, das muss ich mir anhören", witzelte Guardiola. "Es ist akzeptabel", erwiderte Benítez und lachte.

"Mario ist einer meiner liebsten Spieler"

Ganz so entspannt blieb der Medientermin für Guardiola aber nicht, einmal mehr wurde er auf Weltmeister Mario Götze angesprochen, der beim verlorenen Supercup in Wolfsburg zum wiederholten Mal erst spät eingewechselt worden war. "Es können nur elf Spieler auflaufen", blaffte Guardiola. "Ich kann nicht bei jeder Pressekonferenz über meine Entscheidungen reden. Das tut mir leid. Mario ist einer meiner liebsten Spieler, ein super Typ und super Profi. Die Spieler müssen mich überzeugen, nicht hier, sondern auf dem Platz."

Arturo Vidal dagegen wird beim Audi-Cup seine Heimpremiere für den FC Bayern feiern, wie Guardiola bestätigte. Der 28 Jahre alte Chilene habe bei der Supercup-Niederlage in Wolfsburg "15, 20 Minuten gut gespielt. Er braucht keine Eingewöhnung, er wird spielen", kündigte Bayern-Trainer Pep Guardiola an.

Vor solchen Luxusproblemen steht Milan-Trainer Mihajlovic nicht, der Ex-Profi geht mit einem etwas weniger anspruchsvollen Kader in seine erste schwarz-rote Saison. Im Halbfinale gegen die Bayern am Dienstag (20.45 Uhr) will er zeigen, dass der einstige Angstgegner der Münchner auch nach Jahren des Ausverkaufs noch konkurrenzfähig ist.

(dpa)
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