Ex-Bayern-Stürmer vor Gericht Toni wusste nichts von Kirchensteuer: "Wäre sofort ausgetreten"

Zweite Runde im Streit um Luca Tonis Kirchensteuer: Der Italiener erschien am Mittwoch zum zweiten Verhandlungstag vor dem Oberlandesgericht München. Dabei kritisierte der frühere Stürmer des FC Bayern München die katholische Kirche.

 Luca Toni behauptet, nichts von der Kirchensteuer gewusst zu haben.

Luca Toni behauptet, nichts von der Kirchensteuer gewusst zu haben.

Foto: dpa, mum sja

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sagte Toni vor Gericht, er hätte gar nichts von einer Kirchensteuer gewusst. "Mir hat niemand gesagt, was für Steuern ich zahlen muss. Ich bin der Meinung, wenn jemand an Gott glaubt, dann muss er nicht die Kirche bezahlen", sagte Toni und stellte klar:"Hätte ich das mit der Kirchensteuer gewusst, wäre ich sofort ausgetreten." Seine ehemaligen Steuerberater gaben dagegen an, Toni sei sehr wohl über die Existenz der Kirchensteuer informiert gewesen. Eine Zeugin bestätigte dies vor Gericht.

Der Fußballer, der mittlerweile für Hellas Verona spielt, verlangt Schadenersatz für die katholische Kirchensteuer, die er für die Jahre 2007 bis 2009 entrichten musste - seiner Ansicht nach wegen eines Fehlers der Steuerexperten. Die wiederum sehen den FC Bayern in der Pflicht, wo Luca Toni in dieser Zeit Stürmer war. Einen Vergleichsvorschlag lehnte der FC Bayern am Mittwoch ab. Danach sollten sowohl die Steuerberater als auch der Fußballverein je 500.000 Euro zahlen.

Der Streit dreht sich vor allem um die Angaben zur Konfession des römisch-katholisch getauften Italieners. Nach seiner Ankunft in Bayern war auf der Lohnsteuerkarte die Spalte Religion nach Angaben des Gerichts mit einem waagerechten Strich ausgefüllt, der FC Bayern führte deshalb keine Kirchensteuer für ihn ab. Im Februar 2008 wurde im Büro der Steuerberater in einem Fragebogen für das Finanzamt die Religionszugehörigkeit dagegen mit römisch-katholisch angegeben.

(areh)
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