Bayern mit Rekordgewinn Hopfner stellt klar: "Franz Beckenbauer bleibt Ehrenpräsident!"

München · Der FC Bayern München hat sich in der Affäre um die Vergabe des Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bedingungslos zu seinem langjährigen Präsidenten Franz Beckenbauer bekannt.

Bayern München: Karl Hopfner nimmt Franz Beckenbauer in Schutz
14 Bilder

Bayern-Präsident nimmt Beckenbauer in Schutz

14 Bilder

"Franz Beckenbauer ist zurecht unser Ehrenpräsident - und wird es auch bleiben", erklärte Präsident Karl Hopfner am Freitagabend während der Jahreshauptversammlung des deutschen Rekordmeisters in München unter dem Beifall der mehr als 2500 anwesenden Mitglieder.

Der langjährige Weggefährte Beckenbauers beklagte im Zusammenhang mit der Aufklärung der WM-Affäre eine "Vorverurteilung" des ehemaligen Chefs des deutschen WM-Organisationskomitees. Als Spieler, Trainer und Präsident habe der Verein Beckenbauer "verdammt viel" zu verdanken. "Ohne die WM 2006 in Deutschland hätten wir nicht die Allianz Arena bekommen", hob Hopfner hervor. Das vereinseigene Stadion hat seit dem Bezug 2005 maßgeblich zur Steigerung der Einnahmen des Bundesligisten im vergangenen Jahrzehnt beigetragen.

Gewinn von 23,8 Millionen Euro

Sportlich in einer eigenen Liga - und auch wirtschaftlich weiter in anderen Dimensionen. Der FC Bayern bleibt mit 523,7 Millionen Euro Umsatz im deutschen Fußball das Maß der Dinge. Die Rekordzahl aus 2013/14 in Höhe von 528,7 Millionen konnte zwar nicht gesteigert werden, dafür erreichte die FC Bayern AG (Gesamtkonzern) aber einen Rekordgewinn von 23,8 Millionen Euro (nach Steuern).

Entsprechend stolz kommentierte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die erneute Top-Bilanz des Rekordmeisters, die Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung vorstellte. Das Ziel des FC Bayern sei es immer, "dauerhaften und nachhaltigen sportlichen Erfolg zu haben - immer 'FC Bayern like'. Das heißt: seriös, solide und selbst finanziert", betonte Rummenigge.

"Der FC Hollywood war gestern"

Mit Pathos fügte der Klub-Chef an, dass der FC Bayern diesem "Ideal" heute sehr nahe sei. "Der FC Hollywood war gestern. Heute ist der FC Bayern ein Mister Zuverlässig geworden, ein FC Seriös." Man könne, fügte er an, "sehr zufrieden sein mit dem Verlauf der Saison", die er als "nahezu makellos" bezeichnete.

Beim operativen Ergebnis durchbrach der FC Bayern erstmals in der 115-jährigen Vereinsgeschichte die 100-Millionen-Schallmauer (111,3). Das Eigenkapital der Münchner betrug zum 30. Juni 411,5 Millionen Euro, auf dem so genannten Festgeldkonto lagen 176,7 Millionen. Die Kosten für das Personal werden mit 227,3 Millionen aufgeführt. Weltweit gibt es damit nur wenige Klubs, wie den FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester United, die finanziell stärker oder auf Augenhöhe mit den Münchnern sind.

"Unser FC Bayern steht heute sowohl sportlich als auch wirtschaftlich hervorragend da", sagte "Finanzminister" Dreesen und betonte: "Unsere steigende Finanzkraft hat vorrangig das Ziel, regelmäßig die notwendigen Investitionen in den Lizenzspielerkader zu tätigen, um weiterhin in der europäischen Top-Elite konkurrenzfähig zu sein. Maximaler sportlicher Erfolg bei wirtschaftlicher Solidität - das ist unsere Maxime."

An die Aktionäre konnte eine Dividende von 7,5 Millionen Euro (25 Cent pro Aktie) ausgeschüttet werden. Der FC Bayern e.V. erhält davon 75 Prozent (5,6 Millionen), die Aktionäre adidas, Allianz und Audi jeweils 8,33.

Rummenigge lobte indes die Generation um Kapitän Philipp Lahm als "die herausragenden Botschafter unseres Klubs". Entsprechend sind die Bayern seit Wochen bemüht, den Kader zusammenzuhalten und die Mannschaft der Zukunft aufzubauen - eine Generation nach Bastian Schweinsteiger (31), der im Sommer bereits zu Manchester United gewechselt war, Lahm (32), Franck Ribery (32) und Arjen Robben (31). Die meisten Leistungsträger sind langfristig gebunden, doch die Arbeitspapiere von Jerome Boateng, Thomas Müller oder David Alaba sollen noch einmal ausgedehnt werden.

Zukunft von Guardiola weiter ungewiss

Wie es mit Trainer Pep Guardiola weitergeht, ist dagegen nach wie vor offen. Rummenigge hatte zuletzt eine "Weihnachtsüberraschung" angekündigt. Grundsätzlich zeigte sich der Klubchef vor den Gesprächen, die nach dem Hinrundenschluss am 19. Dezember geplant sind, entspannt. Spieler "kommen und gehen", genauso Trainer, sagte er.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort