Gerüchte um Guardiola und Götze Bayern genervt: "Nicht auseinander dividieren lassen"

Der FC Bayern fühlt sich nach dem Sieg beim Audi-Cup gegen Real Madrid sportlich für die anstehende Saison gerüstet. Trotzdem kommt der Rekordmeister nicht zur Ruhe.

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FC Nöttingen statt Real Madrid: Nach einem Hauch von Champions League steht für den FC Bayern der graue DFB-Pokal-Alltag in der Fußball-Provinz an. Sportlich scheint der deutsche Rekordmeister nach dem Sieg beim Audi-Cup durch ein 1:0 (0:0) gegen die Königlichen für den Angriff auf das Triple gerüstet — doch Spekulationen um Trainer Pep Guardiola, der sich vor dem Spiel sogar vereinzelte Pfiffe gefallen lassen musste, und WM-Held Mario Götze sorgen vor dem Saisonstart am Sonntag (16 Uhr/Live-Ticker) beim Fünftligisten weiter für reichlich Unruhe.

Lust auf das Gerede verspürten die Bayern nach dem "Titelchen" und der Pokalübergabe im Konfettiregen überhaupt nicht, wie Torwart Manuel Neuer deutlich machte. "Das Einzige, was nervt, sind die Fragen. Wir müssen gut Fußball spielen. Der Trainer ist wichtig für uns und leistet sehr gute Arbeit. Auch Mario ist ganz wichtig für uns", sagte der Weltmeister.

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"Auf das Wesentliche konzentrieren"

Thomas Müller war ebenfalls bemüht, die heiß diskutierten Themen nicht noch größer zu machen. "Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe und auseinander dividieren lassen, sondern müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren", meinte er.

Das würde sich auch Guardiola wünschen, den die Gerüchte über seine Zukunft derart nerven, dass er in den vergangenen Tagen äußerst dünnhäutig reagierte. "Wir haben gestern Wahnsinn gespielt, aber es gab keine Frage zum Fußball. Ich verstehe nicht, warum wir nicht über Fußball sprechen können", versuchte der Spanier nach dem Real-Spiel seinen Ausbruch nach dem Halbfinale gegen den AC Mailand (3:0) zu erklären.

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Foto: afp, desk

Auch Götze wollte am späten Mittwochabend seine kryptischen Aussagen vom Vortag über einen Verbleib in München zurechtrücken. Die Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen worden, behauptete der 23-Jährige, dessen Vertrag bis 2017 läuft. Er habe weder Trainer noch Mitspieler kritisieren wollen. "Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich hier, das steht außer Frage", so Götze weiter, "der Rest wird sich zeigen, das habe ich gestern doch schon gesagt." Nichts Neues also: Die Zukunft des Nationalspielers in Münchens ist offen, die Spekulationen bleiben — wie bei Guardiola.

Um die Nebengeräusche nicht noch lauter werden zu lassen, sind die Bayern zum Erfolg verdammt - beginnend in Nöttingen. "Das ist eine Pflichtaufgabe, die wir seriös angehen", unterstrich Müller. Die Münchner sehen sich für das erste Pflichtspiel der Saison und den folgenden Bundesligastart gegen Hamburg (14.8.) "gut vorbereitet. Wir können zuversichtlich sein", sagte Kapitän Philipp Lahm.

"Wir sind bereit"

"Ich bin sehr zufrieden. Wir sind bereit", betonte auch Guardiola, um erneut seine Stars in die Pflicht zu nehmen: "Die Spieler haben die Mentalität und die Qualität, aber die Vergangenheit zählt nicht. Jeder Spieler muss jeden Tag auf dem Platz alles geben."

Aktuell fehlen die angeschlagenen Javi Martinez, Holger Badstuber, Franck Ribery, Joshua Kimmich, Dante, Jan Kirchhoff und Arjen Robben. Doch in Arturo Vidal und Douglas Costa haben die Bayern viel Qualität dazu bekommen. Der Brasilianer Costa darf sich als Gewinner der Vorbereitung fühlen. Er vertrat Ribery auf der Außenbahn eindrucksvoll und bereitete den Treffer von Robert Lewandowski (88.) gegen Real vor.

Selbst Guardiola zeigte sich von den Qualitäten Costas "ein bisschen überrascht". Der Neue sei "Wahnsinn". Müller lobte den Kollegen als "hochmotorisiert. Er kann für uns viel bewegen". Los geht's in Nöttingen.

(sid)
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