Fotos Pressestimmen zum Ancelotti-Rauswurf
So berichten die Medien über die Entlassung von Carlo Ancelotti beim FC Bayern München.
Corriere della Sera: "Ancelottis Fehler im Sommer war es, Bayerns Kader zu überschätzen, eine Mannschaft mit zu vielen müden 30-Jährigen, die einst Spitzenspieler waren, aber jetzt nicht mehr den Unterschied machen. Der Fall Thomas Müller und Manuel Neuers Verletzung haben Bayern besonders stark zugesetzt. Damit ist Ancelottis Abenteuer in München viel früher als erwartet zu Ende gegangen."
Corriere dello Sport: "Eine Verschwörung bei Bayern, Ancelotti verraten und verjagt! Der Trainer wird Opfer einer gespaltenen Mannschaft."
Gazzetta dello Sport: "Ancelotti-FC Bayern: Eine Schock-Scheidung. Wo ist die deutsche Ernsthaftigkeit geblieben? Der Klub, der Ancelotti nach nur sechs Spieltagen rauswirft, ist ein Verein, der Planung und Ernsthaftigkeit zu seinem Stil gemacht hatte. Die Tatsache, dass Ancelotti Ende September rausgeworfen wird, wahrscheinlich wegen des Unmuts einiger Spieler, ist ein schlechtes Signal für den europäischen Fußball."
La Repubblica: "Endstation für Ancelotti in München. Eine Spielerrevolte wie jene in München ist in Ancelottis Karriere einzigartig. In München haben Carlos Methoden offenkundig nicht funktioniert. Ob Chelsea, Real Madrid, oder München: Ancelottis Beziehungen zu ausländischen Klubs enden immer auf traumatische Weise, nie am Ende des Vertrags."
Tuttosport: "Ancelotti rausgeschmissen! Prominente Spieler der Mannschaft haben Ancelottis Rauswurf mitbestimmt. Die Diskussionen um Müllers Leistungen haben das Klima vergiftet. Hinzugekommen sind die schwankenden Leistungen, viel Kritik und die Spannungen unter den Spielern."
Süddeutsche Zeitung: "Ancelotti hat die Bayern-Kabine verloren – Am Ende ist Ancelotti seine vermeintliche Kernkompetenz zum Verhängnis geworden. Er, der angeblich alle Spielerkabinen der Welt im Griff hatte, hat die Bayern-Kabine auf spektakuläre Art verloren. Ribéry beleidigt, Müller brummig, Hummels irritiert, Lewandowski genervt, und jetzt auch noch Robben: Ancelotti hat es nicht verstanden, der Post-Lahm-und-Alonso-Elf irgendeine Art von Struktur und Hierarchie zu verpassen. "
FAZ: "Ancelottis Aus ist das kleinere Übel – Zuvor hatte es als wahrscheinlichste Lösung gegolten, dass Ancelotti im Sommer gehen und dem sich für den Job warmlaufenden Julian Nagelsmann, dem in München herbeigesehnten Prototyp des jungen Innovators, den Stab übergeben sollte. Doch nun ist diese elegante Variante perdu, weil ein störrischer Alt-Trainer, der zu viele wichtige Spieler gegen sich aufbrachte, nicht ohne Folgeschäden zu halten gewesen wäre – und eine verfrühte Trennung, mit dem Problem, in der laufenden Saison eine erstklassige Nachfolgelösung zu finden, dann doch als das kleinere Übel erschien."
kicker: "Die Kiste war zu sehr verfahren – Das deutliche Negativergebnis in Paris befeuerte, logisch, die gewagte Personalauswahl Ancelottis für diese wichtige Partie. Gewiss, als Trainer hat er alles Recht, seine Mannschaft so zusammenzustellen, wie er es für optimal hält. Er trägt die Verantwortung dafür - und jetzt die Konsequenzen. Denn nachhaltiger und bedenklicher als das taktisch-spielerische Moment ist das atmosphärische im Profiteam an der Säbener Straße."
RP: "Ancelotti hat in München als Moderator versagt – Tatsächlich war das Verhältnis zwischen Ancelotti und seinen großen Stars nachhaltig gestört. Dabei war das Band zwischen Trainer und Spielern das entscheidende Merkmal der Zusammenarbeit. Störungen im zwischenmenschlichen Verhältnis oder den Verzicht auf ein zwischenmenschliches Verhältnis hatten die Bayern schon bei Guardiola bis zum gegenseitigen Überdruss. Weil Ancelotti nun als Moderator in München versagte, ist seine Mission bei den Bayern insgesamt gescheitert."
Welt: "Ancelotti ist auch das Opfer der Alphamänner – Und doch ist der 58-Jährige auch ein Opfer. Das Opfer eines Vereins, der sich sowohl auf dem Rasen als auch außerhalb im Umbruch befindet. Den in Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß zwei Alphamänner führen, die längst nicht immer mit einer Stimme sprechen. Die den Trainer zuletzt auch alleinließen, öffentlich nicht schützten."
Spox: "Wie konnte es nur soweit kommen? Dass es auch im ersten Jahr immer mal wieder holperte, nahmen die Verantwortlichen in Kauf, schließlich war Ancelotti mit dem Versprechen angetreten, die Kräfte so dosieren zu können, dass seine Mannschaft in den entscheidenden Spielen auf den Punkt fit sei. Und so agierten die Bayern nach den dominanten Guardiola-Jahren öfter wieder nach dem Motto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Dieser Plan war von Beginn an ein Vabanquespiel, weil die Bewertung einer ganzen Saison von wenigen Spielen abhängig ist."
Abendzeitung: "Carlo Ancelotti und der FC Bayern: Orientierungslos – Alles Belege dafür, dass der Coach, den die Bayern nach dem anstrengenden Perfektionisten Pep Guardiola eigentlich als Spielerversteher geholt hatten, mit der Führung der Mannschaft überfordert war. Er, der immer den Ruf hatte, besonders gut mit Stars zu können. Bei Bayern erbrachte er diesen Beweis nicht. Ancelotti hat zuletzt viele falsche Entscheidungen getroffen, die eine Trennung unausweichlich machten."
ZDF: "Feind im Bett": Bayern entlässt Ancelotti – Der FC Bayern München hat sich von Carlo Ancelotti getrennt. Grund dafür war nicht nur das 0:3-Debakel in Paris. Der Trainer habe wichtige Führungsspieler gegen sich aufgebracht, erklärte FCB-Präsident Uli Hoeneß."
Goal: "Der Fehler ist der Zeitpunkt – Der denkwürdige Abend von Paris hat allerdings nur den finalen Impuls für die Trennung gegeben. Die eigentlichen Probleme, die dazu führten, begannen schon deutlich früher. Es war ein langer Prozess, der letztlich in Ancelottis Entlassung mündete."
Spiegel Online: "Eine Entfremdung – Wenn es um die Qualitäten von Carlo Ancelotti geht, dann wurde bisher immer gelobt, wie gut er mit Super-Egos von Spielern wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic umging. Ein Händchen für die Stars habe der Italiener, hieß es. Zumindest war das bisher so. Jetzt spricht vieles dafür, dass ein wichtiger Grund, warum Ancelotti in München scheiterte, das Missverhältnis zu Teilen der Mannschaft war."
Express: "Notbremse gezogen – Ancelotti ist Bayerns erster Wiesn-Rauswurf"