FC Bayern holt Mats Hummels Die Bayern haben keinen Konkurrenten mehr
Meinung | Düsseldorf · In 33 Bundesligaspielen hat der FC Bayern München in dieser Saison schlappe 16 Gegentore kassiert. Mit Abstand der beste Wert der 18 Teams. Zweiter in dieser Rangliste ist Borussia Dortmund mit 32 Gegentoren. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich die Gewichte im nächsten Spieljahr weiter verschieben.
Denn die Bayern haben den Dortmunder Kapitän Mats Hummels verpflichtet. Deshalb haben sie nun die Weltmeister-Innenverteidigung Boateng/Hummels unter Vertrag, während der BVB sicher nicht von heute auf morgen gleichwertigen Ersatz für seinen Spielführer finden wird.
Der Wechsel ist nicht nur für Dortmund eine schlechte Nachricht, sondern für die gesamte Bundesliga. Schon jetzt spielen die Bayern in einer eigenen Liga, allenfalls der BVB durfte ihnen ansatzweise gefährlich werden. Nun haben die Münchner überhaupt keine Konkurrenz mehr im Lande.
Das gefällt ihnen auf den ersten Blick, weil es die Fortsetzung der Titelserie nahezu garantiert. Ob es aber ihrem Publikum auf Dauer Spaß macht, Woche für Woche ein Katz- und Mausspiel mit beklagenswert unterlegenen Gegnern zu erleben, ist eine ganz andere Frage.
Die Münchner denken freilich längst in anderen Kategorien. Nationale Meisterschaften, das wissen sie, sind mit dem Scheckbuch zu sichern. Sie erhöhen mit der Verpflichtung von Hummels die Aussicht, auf Dauer in Europa ganz oben zu bleiben. In der Champions League kann die wohl beste Innenverteidigung des Kontinents auch in den schwierigsten Begegnungen bestehen.
Das weiß natürlich der neue Trainer Carlo Ancelotti. Schließlich hat er dreimal als Trainer in der Meisterklasse des europäischen Fußballs triumphiert. Und er ist bekannt dafür, dass er an die defensive Basis denkt. Vielleicht gibt es ja auch in Italien die deutsche Weisheit: Angriff gewinnt Spiele, Abwehr gewinnt Titel. Voraussetzungen für den Beweis dieser These haben die Bayern geschaffen.