Halbfinale gegen Bayern München Bayer 04 zieht das große Los

Leverkusen · Heiko Herrlich und die Werkself dürfen sich freuen: Im Halbfinale des DFB-Pokals bekommen der Trainer und sein Team am 17. oder 18. April zum dritten Mal in dieser Saison die Chance, einen Sieg gegen den Rekordmeister zu feiern.

 Um das Ticket für das Endspiel in Berlin (19. Mai) zu lösen, muss Bayer 04 die schwere Hürde FC Bayern München nehmen.

Um das Ticket für das Endspiel in Berlin (19. Mai) zu lösen, muss Bayer 04 die schwere Hürde FC Bayern München nehmen.

Foto: imago (archiv)

Für Rüdiger Vollborn ist es das erhoffte "Traumlos". Der Rekordspieler der Werkself war live dabei, als DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke am Sonntagabend in Dortmund als Erstes die Kugel mit dem Bayer-Kreuz in der Mitte zog - und den Leverkusenern anschließend den Rekordmeister aus München zuloste. "Für die Spannung ist es am interessantesten, wenn die Bayern auswärts spielen müssen. Da haben die Gegner am ehesten eine reelle Chance, sie zu schlagen", sagte Vollborn nach der Ziehung.

Auch Bayer-Coach Heiko Herrlich dürfte zufrieden sein. Nach der 1:3-Niederlage gegen den Rekordmeister zu Beginn der Rückrunde hatte der 46-Jährige den Wunsch geäußert, den FCB noch einmal herausfordern zu dürfen: "Unser Ziel muss natürlich sein, dass wir in dieser Saison noch einmal gegen sie spielen - und bis dahin so weit sind, dass wir sie schlagen können." Sollte dies beim dritten Anlauf in dieser Saison gelingen, warten am 19. Mai in Berlin der FC Schalke oder Eintracht Frankfurt als mögliche Gegner im Endspiel.

Die Bilanz gegen den Rekordmeister macht wenig Mut

Die Freude über das erste Pokalhalbfinale seit dem Finaleinzug 2009 - damals löste Leverkusen dank eines 4:1-Erfolgs nach Verlängerung über Mainz das Ticket - war auch bei Geschäftsführer Michael Schade groß. "Ich freue mich sehr, dass wir zu Hause spielen", sagte er. Aus sportlicher Sicht seien die Bayern naturgemäß ein schwieriges Los, aber "die Sehnsucht nach dem Pokalfinale" sei unter dem Bayer-Kreuz enorm. Schade hofft auf eine Revanche für die 2015 erlittene Viertelfinal-Niederlage im Elfmeterschießen - und betont: "Jetzt wollen wir sie schlagen."

Die Bilanz der Werkself macht allerdings wenig Mut. Fünf Mal standen sich beide Teams bislang in dem Wettbewerb gegenüber, vier Mal ging der Rekordpokalsieger (18 Titel bei 21 Finalteilnahmen) aus München als Sieger aus dem Duell hervor. Einmal jedoch waren es die Leverkusener, die dem Favoriten ein Bein stellten: Im März 2009 empfing Bayer 04 vor über 50.000 Zuschauern die Gäste aus München in Düsseldorf. Die BayArena war zum damaligen Zeitpunkt wegen Umbauarbeiten geschlossen. Nach einer furiosen zweiten Halbzeit siegte die Werkself mit 4:2 (0:0). Die Treffer von Tranquillo Barnetta, Arturo Vidal, Patrick Helmes und Stefan Kießling waren zu viel für die Münchner, die durch Lucio und Miroslav Klose zu Toren kamen.

Bis es zum vorläufigen Saisonhöhepunkt gegen den designierten Meister kommt, will und muss sich die Werkself aber auf ihre Aufgaben in der Liga fokussieren. Das sieht auch Herrlich so. "Zu den Bayern ist alles gesagt worden und es gibt auch nichts hinzuzufügen. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Bundesliga", sagte er. Der ehemalige Nationalstürmer bittet seine Mannschaft erst heute wieder zum Training (10.30 Uhr). Nach dem 0:2 gegen Berlin am Samstag hatte er seinen Profis zwei freie Tage gewährt. Jetzt stehen die Vorbereitungen auf das Duell am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hamburg im Fokus. Gegen einen ähnlichen Spielverlauf wie in der Hinrunde hätten die Anhänger der Werkself wohl nichts einzuwenden. Am 6. Spieltag schlug Bayer 04 den HSV 3:0 - und startete eine Serie von 14 Partien in Folge ohne Niederlage.

(sb)
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