Bayer Leverkusen Das Spiel mit der Albtraum-TV-Quote

Leverkusen · Am Samstag, 15.30 Uhr, spielt Bayer 04 gegen Wolfsburg. Seit Sky seine Einschaltquoten misst, gab es dieses Duell dreimal zu dieser Anstoßzeit. Jedes Mal sahen weniger als 5000 Menschen zu – eine TV-Quote von 0,00 Millionen.

 Eine Szene mit (v.l.) Bas Dost, Philipp Wollscheid und Michael Rensing aus der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayer 04 am 11. November 2012. Das 3:1 der Wölfe sahen bei Sky 470 000 Zuschauer. Es war bislang das einzige Duell der beiden mit einer Sky-Einschaltquote von mehr als 0,00 Millionen.

Eine Szene mit (v.l.) Bas Dost, Philipp Wollscheid und Michael Rensing aus der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayer 04 am 11. November 2012. Das 3:1 der Wölfe sahen bei Sky 470 000 Zuschauer. Es war bislang das einzige Duell der beiden mit einer Sky-Einschaltquote von mehr als 0,00 Millionen.

Foto: dpa, Illustration: RP

Am Samstag, 15.30 Uhr, spielt Bayer 04 gegen Wolfsburg. Seit Sky seine Einschaltquoten misst, gab es dieses Duell dreimal zu dieser Anstoßzeit. Jedes Mal sahen weniger als 5000 Menschen zu — eine TV-Quote von 0,00 Millionen.

Als der VfL Wolfsburg im April zum bis dato letzten Mal in Leverkusen gastierte, versuchte Bayer 04, seine Dauerkarteninhaber mit der Aussicht auf eine Wellnessreise oder ein Abendessen mit Kapitän Simon Rolfes zu locken. Immerhin 29.300 Zuschauer kamen. Sky hätte sich derweil schon gefreut, wenn eine solche Zahl das 1:1 als Einzelspiel geguckt hätten. Doch es waren nach Angaben des Marktforschungsunternehmens "Media Control" nicht einmal 5000, die sich an jenem Samstag dafür entschieden und damit in der Definition der Messergebnisse eine TV-Quote von 0,00 Millionen.

0,00 Millionen — es ist die Albtraumquote für jeden Fernsehsender, denn auf dem umkämpften Markt der Werbekunden hat man faktisch im Hinblick auf diese Übertragung keinen Gegenwert anzubieten. Das Auffällige an der Sache: Seit Sky sich entschloss, ab dem 1. April 2011 seine Einschaltquoten auszuweisen und zu veröffentlichen, haben Bayer 04 und der VfL Wolfsburg viermal in der Bundesliga gegeneinander gespielt.

Dreimal erfolgte der Anstoß an einem Samstag, um 15.30 Uhr, und damit in der Konkurrenz zu vier anderen als Einzelspiel bei Sky wählbaren Partien. Dreimal lautete die Quote 0,00 Millionen oder "weniger als 5000 Zuschauer". So bei Bayers 3:1 am 1. Oktober 2011, so auch bei Wolfsburgs 3:2 am 10. März 2012. Die rühmliche Ausnahme stellt Wolfsburgs 3:1 am 11. November 2012 dar, ein Sonntagsspiel (15.30 Uhr), das immerhin 470.000 Zuschauer sahen.

13 Partien gab es in der vergangenen Spielzeit mit einer Quote von 0,00 Millionen TV-Zuschauern — fünfmal waren die Wölfe beteiligt, viermal die Werkself (und der SC Freiburg). Der Branchendienst "Meedia" führt Bayer 04 und den VfL Wolfsburg in der Abschlusstabelle der Saison 2012/2013 nach Sky-Einschaltquoten bezogen nur auf die Samstags-15.30-Uhr-Spiele und die Partien in Englischen Wochen als Schlusslichter.

Nur 30.000 schauten im Schnitt eine der 19 Leverkusener Partien, nur 40 000 im Schnitt eines der 22 Wolfsburger Spiele. In der Gesamttabelle, die die anderen Anstoßzeiten einschließt, liest sich das aus Sicht der beiden Vereine deutlich besser. Bayer 04 (im Schnitt 260.000 TV-Zuschauer) liegt hier auf Rang neun, Wolfsburg (210.000) ist 13..

Die Gründe für die "ausbaufähigen" Quoten der beiden Vereine am Samstagnachmittag liegen dabei auf der Hand. Erstens ist die Masse der Anhänger — und damit der Kreis derer, die aus Sicht der beiden Vereine für das Einzelspiel in Frage kommen — im Vergleich zu anderen Bundesligisten gering. Zweitens entscheiden sich zu dieser Anstoßzeit der Großteil der (neutralen) Zuschauer für die Konferenzschaltung.

Mit Blick auf Samstag bleiben für Bayer 04 jedoch die interessanteren Fragen, wie viele Zuschauer gegen Wolfsburg überhaupt ins Stadion kommen und wie viele Dauerkarteninhaber von einem Besuch absehen. Ob die TV-Quote wieder bei 0,00 Millionen liegt, wird sich Anfang der Woche zeigen.

(RP)
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