Bayer Leverkusen Bellarabis Knie stößt die Tür zum Achtelfinale weit auf

Lissabon · Das Estadio Jose Alvalade verband Rudi Völler bis Donnerstag mit schlechten Erinnerungen. 2004 verabschiedete sich die deutsche Fußball-Nationalelf in diesem Stadion mit einem 1:2 gegen Tschechien nach der Vorrunde aus dem EM-Turnier. Völler trat als Teamchef zurück.

Sporting Lissabon - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik zum Spiel
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Sporting Lissabon - Bayer: Einzelkritik

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Foto: afp

Seine Rückkehr knapp zwölf Jahre danach als Sportdirektor von Bayer Leverkusen in der Europa League verlief deutlich erfreulicher. Das 1:0 im Hinspiel der Runde der letzten 32 Teams bei Sporting Lissabon bringt die Werkself in eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag.

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht gegen einen Gegner, der ähnlich spielt wie wir", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt sichtlich zufrieden, "wir haben heute hervorragend verteidigt und ein sehr schönes Tor gemacht haben. Wir hätten auch noch das zweite Tor schießen können."

Die Fans des portugiesischen Traditionsklubs gaben ihrem Team mit einer Choreografie vor dem Spiel die Richtung vor: Die Reise soll nach Basel führen. Dort findet am 18. Mai das Endspiel der Europa League statt. Im Gegensatz zu Sporting, das in Portugal die Tabelle anführt, ist dieser Wettbewerb für die Leverkusener nach dem DFB-Pokal-Aus die letzte Chance auf einen Titel. In Lissabon berichten die lokalen Medien, dass Trainer Jorge Jesus den Fokus vor allem auf den nationalen Titel legen würde. Dieser These gab der Coach durch seine Aufstellung Gewicht: Er verzichtete zunächst auf Top-Torjäger Islam Slimani, der in der Liga in 21 Spielen 18 Mal traf. Bei Bayer 04 rückte Hakan Calhanoglu für den gesperrten Kevin Kampl ins zentrale Mittelfeld.

Der türkische Nationalspieler bereitete auch die erste Chance vor. Seine Freistoßflanke erreichte den freistehenden Ömer Toprak, der den Ball mit dem Kopf aber aus sechs Metern nicht aufs Tor brachte. Seine Hauptaufgabe, die Defensivarbeit, verrichtete der Innenverteidiger zusammen mit Jonathan Tah aber hervorragend. Sporting prüfte im ersten Durchgang nur einmal Torhüter Bernd Leno, der den Schuss von Teofilo Gutierrez sicher abwehrte. Leverkusen ging verdient mit dem schönsten Angriff der Partie in Führung. Stefan Kießling nutzte erst Julian Brandt als Doppelpasspartner, um dann mit feinem Pass Tin Jedvaj zu bedienen. Der Rechtsverteidiger flankte direkt auf den langen Pfosten, wo Karim Bellarabi den Ball über die Linie drückte (25.).

Danach hätte Leverkusen seine zahlreichen Konter besser nutzen müssen. So blieb es spannend. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Ruben Semedo (74.) drohte von den schwachen Portugiesen aber keine Gefahr mehr.

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