Bayer Leverkusen Bayer offensiv zu schwach für Europa

Leverkusen · Bayer Leverkusen bekommt derzeit keine Möglichkeit durchzuatmen – weder auf noch neben dem Rasen. Im Achtelfinale der Europa League gegen den spanischen Klub FC Villarreal verpasste es eine schwache Werkself, die Hypothek mit dem 0:2 aus dem Hinspiel wettzumachen.

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Bayer Leverkusen bekommt derzeit keine Möglichkeit durchzuatmen — weder auf noch neben dem Rasen. Im Achtelfinale der Europa League gegen den spanischen Klub FC Villarreal verpasste es eine schwache Werkself, die Hypothek mit dem 0:2 aus dem Hinspiel wettzumachen.

Mit dem 0:0 ist für Leverkusen der letzte Titeltraum dieser Spielzeit geplatzt. Jetzt geht es darum, sich als derzeit Tabellensiebter der Bundesliga in den letzten acht Spielen erneut für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

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"Wir haben es nicht geschafft, offensiv unsere Chancen zu bekommen. Das war ein schweres Spiel für uns", sagte Karim Bellarabi, der in der Abwehr ausgeholfen hatte, bei Sky. "Das müssen wir jetzt schnellstmöglich verarbeiten."

Trainer Roger Schmidt hatte sich in der Liga nach seiner unnötigen Drei-Spiele-Sperre gerade erst durch einen hauchdünnen 1:0-Sieg gegen Hamburg etwas Luft verschafft, da müssen sich die Leverkusener Verantwortlichen mit dem nächsten Reizthema auseinandersetzen. Hakan Calhanoglu befindet sich derzeit in einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Weltverband Fifa. Eine Sperre droht. Laut seinem Klub wird das Verfahren mehrere Monate dauern. Der 22-Jährige sei aber "weiterhin uneingeschränkt spielberechtigt". Hintergrund des Verfahrens ist nach Bayer-Angaben ein Vertrag mit dem türkischen Erstligisten Trabzonspor, den Hakan Calhanoglu im Jahre 2011, als er 17 und damit noch minderjährig war, unterschrieben hat. Der Wechsel vom Karlsruher SC in die Türkei kam aber nie zustande.

Gegen Villarreal lief Calhanoglu nicht nur auf, sondern trug gar die Kapitänsbinde. Der Grund: Nach Lars Bender und Ömer Toprak fiel in Stefan Kießling (Hüftentzündung) der nächste Führungsspieler aus. Calhanoglu hatte auch die erste Chance der Partie. Nach einem feinen Zuspiel von Chicharito zögerte er aber zu lange. So spitzelte Villarreals Torhüter Sergio Asenjo ihm sehenswert den Ball weg.

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Offensivbemühungen viel zu statisch

Ein frühes Tor war der Wunsch von Trainer Schmidt. Es gelang nicht. Den Spaniern reichte ein dicht gestaffeltes 4-4-2-System, um Leverkusen schnell zu entmutigen. Die Offensivbemühungen der Hausherren waren viel zu statisch, zu uninspiriert. Somit musste Asenjo im ersten Durchgang keinen gefährlichen Schuss abwehren. Schmidt bot Karim Bellarabi als Rechtsverteidiger auf. Offensiv fehlte auch ihm die Durchschlagskraft, defensiv wurde er kaum gefordert. Was daran lag, dass die Spanier kaum Interesse an Angriffsfußball zeigten.

Nur einmal kamen sie in der ersten Halbzeit gefährlich vors Leverkusener Tor. Kyriakos Papadopoulos rettete in höchster Not gegen Denis Suarez. Bernd Leno blieb beschäftigungslos. Leno ist für Bayer eine weitere Baustelle abseits des Platzes. Der Torhüter soll sich intensiv mit einem Abschied aus dem Rheinland beschäftigen. Laut "Bild"-Zeitung soll sich der vor dem Aufstieg stehende, finanzstarke Zweitligist RB Leipzig um den Nationalspieler bemühen. Wahrscheinlicher ist aber ein Wechsel ins Ausland. Leno kann Leverkusen im Sommer für eine festgeschriebene Ablöse von 18 Millionen Euro verlassen. Diese muss bis zum 30. April gezogen werden.

Die von insgesamt acht Ausfällen geschwächte Werkself versuchte im zweiten Durchgang zu halbherzig, die Wende herbeizuführen. Das Resultat war das verdiente Ausscheiden.

Mit Papadopoulos wird ein weiterer Akteur auf der Verletzenliste stehen. Der Innenverteidiger zog sich gegen die Spanier einen Muskelfaserriss zu. Bereits in der 80. Minute war Papadopoulos ausgewechselt worden, nach dem Spiel folgte dann die bittere Diagnose.

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