Bayer Leverkusen Schmidt sieht in Mönchengladbach einen "totalen Konkurrenten"

Leverkusen · Karim Bellarabi und Wendell verlängern ihre Verträge jeweils bis 2021. Die Verkündung kurz vor dem Saisonstart in Mönchengladbach ist ein Signal, das nach der guten Vorbereitung weiteren Schwung bringt.

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Bevor die Werkself heute (18.30 Uhr) zum Topspiel des ersten Spieltags in Mönchengladbach antritt, ging es in Leverkusen zunächst um zwei wichtige Personalfragen: Karim Bellarabi (26) und Wendell (23) haben ihre Verträge bis 2021 verlängert - "ohne irgendwelche Klauseln", wie Trainer Roger Schmidt betont. Er spricht von zwei "Schlüsselspielern", die sich "voller Überzeugung" an den Verein gebunden haben. "Das sind Spieler, die für jeden Trainer ein Traum sind. Sie haben eine überragende Qualität, sehr viel Potenzial, sich zu entwickeln und identifizieren sich darüber hinaus stark mit Bayer Leverkusen."

Das passt zu der Aussage von Wendell: "Ich fühle mich sehr wohl hier und möchte den Verein nicht verlassen", sagt der Brasilianer. Bellarabi stimmt zu: "Ich habe das Gefühl, dass wir mit dieser Mannschaft das Beste noch vor uns haben. Ich möchte unbedingt dabei sein." Kurz vor dem Saisonstart sei das ein gutes Zeichen - für den Verein, aber auch für die Gemeinschaft als Mannschaft, meint Schmidt. Der Zeitpunkt der beiden Verlängerungen ist bemerkenswert. Fast scheint es, als wolle der Verein kurz vor der wichtigen Partie in Mönchengladbach ein Zeichen setzen - für Kontinuität, Teamgeist und das Selbstbewusstsein, dass es auch in den kommenden Jahren Spitzenfußball in Leverkusen geben soll. Ebenso wie die Partie heute sind die Vertragsverlängerungen als eine Art Weichenstellung zu sehen.

Für den kommenden Gegner hat Schmidt viel Lob übrig. In Gladbach werde sehr gute Arbeit geleistet, auch in Sachen Kaderplanung. Seit zwei, drei Jahren spielt die Borussia auf einem hohen Niveau. Inzwischen hat sich der Klub im Kreis der Vereine etabliert, die um die internationalen Plätze spielen. Der 6:1-Sieg gegen Young Boys Bern in der Qualifikation für die Champions League sei ein Indiz, dass Gladbach in einem guten Zustand sei. "Der Titel ,Top-Spiel´ ist gerechtfertigt", ist sich Schmidt sicher. Er sieht in den "Fohlen" einen "totalen Konkurrenten" um die Plätze unter den ersten vier Teams. Insofern kommt dem Spiel heute in vielerlei Hinsicht eine besondere Bedeutung zu. Ob Julian Brandt in der Startelf steht, lässt Schmidt offen. "Wir haben abgewartet und die Trainingswoche beobachtet." Brandt sei fit und habe die Strapazen der Olympischen Spiele hinter sich gelassen. "Dass er in einer herausragenden Form ist, haben wir alle in Brasilien gesehen", meint Schmidt. Wenn Brandt nicht von sich aus sage, dass es nicht gehe, werde er ihn mitnehmen.

Schmidt erwartet ein Spiel mit vielen schnellen Umschaltmomenten. Die Teams pflegen einen zumindest vergleichbaren Stil. Beide wollen Ballgewinne nutzen, um dem Gegner auszuspielen. "Das kann Gladbach sehr gut - aber wir auch." Es gehe darum, eine gute Absicherung in der Tiefe zu haben und die Umschaltmomente des Gegners zu verhindern. "Mönchengladbach hat in der Offensive schnelle und schlaue Spieler. Wir müssen wachsam sein."

Schmidts Ziel sei weiterhin, besseren Fußball zu spielen, als in den vergangenen zwei Jahren. "Das ist für mich kein Druck, sondern der Anspruch, den wir alle bei Bayer Leverkusen haben. Wir wissen, welche Ziele wir formulieren und was realistisch ist - und versuchen, unseren Ansprüchen gerecht zu werden", betont der Trainer.

Die Vertragsverlängerungen sind wichtige Weichenstellungen auf dem Weg zu diesem Ziel. Die nächste könnte bereits heute Abend folgen.

(RP)
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