Bayer Leverkusen Tauziehen geht weiter — Boldt dementiert Kampls Abschied

Leverkusen · Ob der Dauerläufer Kevin Kampl seinem früheren Trainer Roger Schmidt nach China folgt, entscheidet sich bis Freitag. Neu-Coach Heiko Herrlich hat indes andere Sorgen.

Kevin Kampl: Über Solingen, Leverkusen, Salzburg und Dortmund nach Leipzig
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Das ist Kevin Kampl

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Foto: dpa, woi

Immerhin in einer Kategorie liegt Bayer 04 in diesem Jahr auf einem Champions-League-Platz: bei der Verteilung des TV-Geldes. Wie der "Kicker" berichtete, soll die Deutsche-Fußball-Liga den 36 Profiklubs am Wochenende Zahlen vorgelegt haben, aus denen hervorgeht, dass der Werksklub gemäß eines neuen Verteilungsschlüssels für die kommende Saison mit Einnahmen in Höhe von 76,95 Millionen Euro planen kann. Lediglich Branchen-Primus FC Bayern München (95,84 Millionen Euro), Borussia Dortmund (86,50) und der FC Schalke (77,94) erhalten demnach mehr als die Leverkusener.

Finanziell dürfte der Werksklub das Verpassen eines internationalen Wettbewerbs also recht locker verkraften. Einen Zwang, Spieler zu verkaufen, gibt es bei Bayer 04 ohnehin nicht. Das hatten Manager Jonas Boldt und Sportdirektor Rudi Völler zuletzt unisono immer wieder betont. Allerdings würde sich der Werksklub nach den Verkäufen von Hakan Calhanoglu (AC Mailand), Ömer Toprak (Borussia Dortmund) und Kyriakos Papadopoulos (Hamburger SV) für insgesamt knapp 40 Millionen Euro gerne noch von weiteren Besserverdienern trennen. Ein heißer Kandidat ist nach wie vor Kevin Kampl.

Der slowenische Nationalspieler wird seit Wochen vom chinesischen Erstligisten Beijing Guoan mit Trainer Roger Schmidt umgarnt. Am Wochenende soll sich Kampl - nachdem Herrlich ihn wegen einer Meinungsdifferenz im Training frühzeitig zum Duschen geschickt hatte - bereits von Fans verabschiedet haben. Boldt dementierte jedoch einen neuen Stand in den Transferverhandlungen mit den Chinesen, die dem Vernehmen nach bereit sind, 25 Millionen Euro für den Dauerläufer zu zahlen. "Es gibt keinen neuen Stand. Ich arbeite mit den Spielern, die hier sind, und gehe davon aus, dass alle hierbleiben", sagte auch Bayers neuer Trainer Heiko Herrlich. Noch bis Freitag ist das Transferfenster in China geöffnet.

Herrlich dürfte sich derzeit ohnehin eher andere Gedanken machen. Zum Beispiel, wer die Lücke, die Abwehrchef Toprak mit seinem Wechsel hinterlassen hat, künftig ausfüllen soll? Tin Jedvaj, der sich kürzlich einen Haarriss im Schienbein zuzog, wird es nicht sein. Der kroatische Verteidiger der Werkself wird erst im September wieder zurückerwartet. Die Suche nach einem weiteren Verteidiger dürfte bei Bayer 04 derzeit Priorität besitzen. Am Finanziellen sollte es nach den üppigen Einnahmen nicht scheitern.

(sb)
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