Bayer Leverkusen Moskau vor der Brust, Leipzig noch im Kopf

Leverkusen · Der eisige Empfang am Moskauer Flughafen soll für Bayer Leverkusen kein schlechtes Omen sein. Die Temperaturen zeigten Minusgrade, als der Bundesligist am Montagnachmittag in Moskau landete.

 Die Bayer-Profis und Trainer Roger Schmidt waren beim Abschlusstraining in Moskau dick eingepackt.

Die Bayer-Profis und Trainer Roger Schmidt waren beim Abschlusstraining in Moskau dick eingepackt.

Foto: dpa

Wegen eines Reifenschadens am Flugzeug vor dem Abflug in Köln traf der Bayer-Tross mit Verspätung in Russlands Metropole ein. Für das vorletzte Gruppenspiel in dieser Champions-League-Saison am Dienstagabend (18 Uhr MEZ/Live-Ticker) im Stadion von ZSKA werden um die minus vier Grad erwartet. Die äußeren Umstände sollen die Werkself aber nicht von ihrem Ziel abhalten, womöglich schon vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse perfekt zu machen. "Wenn wir das schaffen, wäre das eine super Geschichte für die Mannschaft. Sie würde uns Schub und zusätzliche Motivation geben", sagte Trainer Roger Schmidt.

Ein Sieg beim russischen Meister allein reicht dazu jedoch nicht. Im zweiten Spiel darf Tottenham Hotspur beim AS Monaco nicht gewinnen. "Dass wir Moskau schlagen können, haben wir im Hinspiel gesehen, doch zuhause spielt das Team viel sicherer und wird bestimmt eine andere Gangart einlegen", schob der 49-Jährige hinterher. In der Heimpartie zeigte seine Truppe ihre Überlegenheit aber nur gut eine halbe Stunde und verspielte eine frühe 2:0-Führung leichtfertig (2:2-Endstand). "Wir hatten die Partie 30 Minuten im Griff, das wollen wir diesmal über 90 Minuten schaffen", versprach Abwehrchef Ömer Toprak.

Grundvoraussetzung dafür ist allerdings ein kompakteres Auftreten als noch zuletzt beim 2:3 gegen RB Leipzig, als die Werkself sogar eine zweimalige Führung aus den Händen gab. "Wir haben eine Riesenchance, schon in die nächste Runde einzuziehen", stellte auch Rudi Völler am Montag fest. "Mit weniger Fehlern ist das sicherlich möglich." Der Sportdirektor, der nach der Niederlage gegen Leipzig von einer "verkorksten" Hinrunde sprach, hofft nun auf internationaler Bühne auf den Befreiungsschlag. Denn wie sehr diese Niederlage gegen den Aufsteiger noch immer schmerzt, zeigt die Tatsache, wie oft davon selbst vor dem Abflug nach Russland noch die Rede war. "Spiele auf diesem Niveau werden durch kleine und große Fehler entschieden", erklärte Völler. Gegen Leipzig waren es neben einigen kleineren vor allem die beiden großen von Hakan Calhanoglu, der einen Elfmeter verschoss, und Bernd Leno, der fahrlässig den Ball zum 2:3 durch die Hände flutschen ließ. "Dieses Spiel war ein Spiegelbild der Vorrunde", kritisierte Völler.

Vor allem der fahrlässige Umgang mit den Strafstößen stieß auch Michael Schade noch immer bitter auf. "Ohne die Saison schönreden zu wollen", sagte der Geschäftsführer, "man stelle sich nur mal vor, wir könnten Elfmeter schießen. Dann wären wir noch im DFB-Pokal dabei und hätten mit den drei Elfmetern aus der Liga mit Sicherheit einen Spitzenplatz."

Hätte, Wenn und Aber zählen jedoch nicht. Die Realität sieht so aus, dass Bayer 04 in der Liga eben nur acht der jüngsten 18 Elfmeter verwandelt hat. Dazu auf Platz neun hinter den Erwartungen zurückhängt. Gut also, dass wieder Champions League ist. Dort sind die Leverkusener noch ungeschlagen.

(sand)
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