0:2-Heimpleite gegen Hertha Leverkusen bekommt einen Karnevals-Kater verpasst

So wie Fortuna Düsseldorf in der 2. Liga hat sich auch Bayer Leverkusen eine Etage höher von einem Hauptstadtklub das Karneval-Wochenende vermiesen lassen. Gegen Hertha BSC kassierte die Herrlich-Elf die zweite Rückrunden-Niederlage (0:2).

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Leverkusen - Hertha: Die Bilder des Spiels

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Foto: rtr

Karneval und die Rheinland-Klubs, das hat diesem Samstag irgendwie nicht zusammenpassen wollen. Düsseldorf unterlag bei Union Berlin mit 1:3 (1:0) und Leverkusen ein paar Stunden später Hertha BSC mit 0:2 (0:1). Viel zu feiern hatten die Zuschauer trotz Karneval also nicht. Dabei hatten zahlreiche Fans zu diesem Anlass extra ihre Bayer-Trikots zuhause gelassen und dafür bunte Kostüme übergestülpt. Der vor dem Anpfiff mit hunderten von Luftballons geschmückte Leverkusen-Block hinter Bernd Leno glich eher einem IKEA-Kinderparadies als einer Fankurve in einem Fußballstadion. Ganz so farbenfroh stellte sich das Treiben auf dem Rasen allerdings nicht dar.

Bayer-Trainer Heiko Herrlich hatte ein paar Veränderungen angekündigt im Vergleich zum Pokal-Krimi unter der Woche gegen Bremen und seinen Worten auch Taten folgen lassen. So rückten mit Panagiotis Retsos (für Lars Bender), Benjamin Henrichs (Wendell), Julian Baumgartlinger (Charles Aranguiz), Lucas Alario (Leon Bailey) und Karim Bellarabi (Kai Havertz) fünf frische Kräfte in die Anfangsformation. Durch die Hereinnahme vom Argentinier Alario veränderte sich auch das System der Bayer-Elf vom 4-5-1 hin zu einem variabel interpretierten 4-4-2, in dem Kevin Volland meist den Part der hängenden Spitze übernahm.

Doch die drittbeste Offensive der Liga tat sich schwer. Julian Brandt hatte hier und da ein paar hübsche Ideen und Retsos nach dessen erstem Eckstoß auch gleich eine vielversprechende Kopfballchance, mit der er Hertha-Keeper Rune Jarstein zu einer Parade zwang (9.). Ansonsten gelang es Bayer aber kaum, die kompakte Berliner Defensive so in Bewegung zu bringen, dass klare Einschussmöglichkeiten hätten entstehen können. Und weil sich die Leverkusener Hintermannschaft kurz vor der Pause in Gestalt von Retsos zehn Meter vor dem eigenen Sechzehner einen folgenreichen Ballverlust leistete, den Valentino Lazaro mit seinem ersten Bundesliga-Tor bestrafte (43.), kehrte Bayer zunächst mit einem Rückstand in die Kabine zurück.

Auf den etwas umständlichen und behäbigen Auftritt seiner Elf reagierte Herrlich dann nach der Pause auch relativ zeitig, indem er Henrichs durch Leon Bailey ersetzte, um mit einem 3-4-3 mehr Wucht zu entfachen. Doch der Effekt verpuffte nur wenige Augenblicke nach besagter Korrektur, weil Tah einen langen Ball von Peter Pekarik falsch einschätzte und Salomon Kalou zum 0:2 einlud (57.). In der bisherigen Rückrunde hatten die Berliner erst zwei Tore insgesamt zustande gebracht und auch noch nicht gewinnen können. Nun gelang ihnen der erste Sieg in der BayArena seit Oktober 2008.

Die Partie hätte zwar nochmal scharf werden können, nachdem Bayer einen indirekten Freistoß aus sieben Metern zugesprochen bekam, doch Bailey scheiterte an einem Hertha-Bein und Volland im Nachschuss an der Latte (73.). Letzterer wartet damit weiter auf seinen 50. Bundesliga-Treffer. Herrlich verhalf Havertz mit seiner Hereinnahme zwar noch zum 50. Bundesliga-Einsatz, womit der Leverkusener Youngster zum jüngsten Spieler aufsteigt, der je diese Marke erreicht hat (18 Jahre und 244 Tage). Mehr Rekordverdächtiges aus Bayer-Sicht ereignete es aber nicht an diesem Karnevals-Spieltag.

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