Leverkusens Siegtorschütze im Derby Sven Bender wird bei Bayer zum Torjäger

Leverkusen · Bislang hat Sven Bender nie mehr als ein Tor pro Saison erzielt. Nach gerade einmal zehn Spieltagen hat er diesen Wert bei Bayer Leverkusen bereits überholt.

 Sven Bender bejubelt seinen Treffer zum 2:1 gegen Köln.

Sven Bender bejubelt seinen Treffer zum 2:1 gegen Köln.

Foto: dpa, mb jai

Der Abwehrchef der Werkself ist nicht gerade als offensive Waffe bekannt: Seit seinem Erstligadebüt 2009 für Borussia Dortmund hat Sven Bender in 168 Bundesliga-Partien für den BVB und Bayer 04 gerade einmal sechs Treffer erzielt. Noch nie hat der 28-Jährige mehr als ein Tor pro Spielzeit geschossen - bis jetzt.

Der Siegtreffer beim 2:1-Erfolg im Derby gegen den 1. FC Köln war für den siebenmaligen Nationalspieler bereits das zweite Tor seit seinem Wechsel unters Bayer-Kreuz in diesem Sommer. Zuvor hatte er schon beim 5:1-Erfolg in Mönchengladbach für das zwischenzeitliche Remis gesorgt. "Ich freue mich extrem über das Tor, aber noch viel mehr über den dritten Sieg in einer Woche", sagte der um wenige Minuten jüngere Zwillingsbruder von Lars Bender.

Bei seinem Treffer in der 74. Minute agierte der Innenverteidiger wie ein klassischer Mittelstürmer. Nach Kopfballvorlage von Jonathan Tah drehte er sich im Stile eines Torjägers geschickt um Gegenspieler Matthias Lehmann und beförderte den Ball per Drehschuss ins Netz. Sein letztes Tor dieser Art liegt nach eigenen Angaben schon eine Weile zurück. "Das muss in der F-Jugend gewesen sein. Da konnte ich mich noch gut bewegen", sagte Bender und lachte.

Die Stimmung in der Werkself wirkt nach den jüngsten Erfolgen gelöst. Verfrüht in Euphorie verfallen will allerdings niemand. Auch Sven Bender trat nach dem dritten Pflichtspielsieg in Serie zunächst auf die Bremse. "Die erste Halbzeit war nicht ganz das, was wir uns vorgestellt haben", sagte er. "Aber in der Kabine habe ich schon wieder gemerkt, dass ein Ruck durch das Team geht." Das hätten die Zuschauer in der zweiten Halbzeit auch gespürt, sagte Bender, der sich nach holprigem Start in Leverkusen immer besser zurechtfindet.

Ob Bayer 04 und er die aktuelle Form bis zur nächsten Pokalrunde konservieren können, bleibt abzuwarten. Immerhin steht seit Sonntagabend der Gegner fest: Am 19. oder 20. Dezember gastiert das Team von Trainer Heiko Herrlich im Achtelfinale beim Liga-Konkurrenten in Mönchengladbach.

Der Trainer der Werkself sprach von einem "tollen Los. Die Mannschaft hat bereits bewiesen, dass sie dort gewinnen kann." Seine Hoffnung ist, dem eigenen Anhang kurz vor Heiligabend ein "vorzeitiges Weihnachtsgeschenk" machen zu können. Vielleicht wird dann auch wieder Sven Bender seinen Teil zum Weiterkommen beitragen - ob nun als Abwehrchef oder Torschütze.

(sb)
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