Bayer Leverkusen Völler: "Wir haben alles richtig gemacht"

Leverkusen · Vor dem Achtelfinal-Hinspiel von Bayer Leverkusen in der Europa League beim FC Villarreal spricht Sportdirektor Rudi Völler über die Kritik an Trainer Roger Schmidt und die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals.

Bayer 04 Leverkusen beim FC Augsburg: Einzelkritik
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Augsburg - Bayer 04: Einzelkritik

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Herr Völler, was stimmt Sie positiv, dass Bayer 04 diesmal gegen Villarreal weiterkommen kann?

Rudi Völler Vor fünf Jahren sind wir leider gegen sie ausgeschieden. Das war damals schon eine gute Mannschaft. Aber ähnlich wie in der Zwischenrunde gegen Sporting Lissabon versuchen wir, in beiden Spielen alles in die Waagschale zu werfen und uns mit unseren fußballerischen Qualitäten, aber auch über den Kampf und die Leidenschaft durchzusetzen."

Villarreal ist Vierter in der spanischen Primera Division. Wie beurteilen Sie die Mannschaft?

Völler Das ist ein Spitzenteam. Ein Blick auf die Tabelle zeigt: Villarreal hat deutlich mehr Punkte als Valencia oder Bilbao, die auch beiden noch in der Europa League sind. Ab dem Achtelfinale gibt es ohnehin keinen leichten Gegner mehr. Wenn man sich die anderen Paarungen anschaut, dann sind das fast Champions-League-Duelle. Wir wissen, was auf uns zukommt, aber wir sind trotz unserer vielen Ausfälle mutig und sagen, dass wir weiterkommen wollen.

Wie bewerten Sie die Kritik an Roger Schmidt?

Völler Wir haben einen Coach, der polarisiert — meistens im positiven Sinne. Natürlich gab es zuletzt Dinge, die nicht so schön waren. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir einen erstklassigen Trainer haben, der alles dafür tut, dass wir erfolgreich sind. Wichtig ist, bei Bayer 04 haben wir kein Gummi-Rückgrat. Wir lassen uns von der Kritik nicht beeindrucken."

Roger Schmidt war am Samstag noch einmal in Spanien, hat Villarreal beobachtet. Welche Erkenntnisse hat er mitgebracht?

Völler Die Mannschaft pflegt einen ähnlichen Spielstil wie Sporting Lissabon. Sie hat gute Fußballer in ihren Reihen, spielt sehr kompakt. Das werden zwei enge Spiele, aber wir haben zwei Partien Zeit, um das Weiterkommen zu realisieren. Es ist wichtig, in Spanien eine gute Ausgangsposition zu schaffen.

War es im Nachhinein richtig von Roger Schmidt, noch vor dem Augsburg-Spiel nach Spanien zu fliegen?

Völler Natürlich war es das. Mit etwas Abstand muss doch jeder sehen, dass man die Situation, dass der Trainer durch seine Sperre sowieso auf der Tribüne saß, gar nicht hätte besser lösen können. Er konnte nicht eingreifen, hatte aber die Möglichkeit, den nächsten Achtelfinal-Gegner noch einmal zu sehen. Wir haben alles richtig gemacht."

Was nimmt die Mannschaft aus dem Augsburg-Spiel und der Aufholjagd mit?

Völler Der letzte Punkt war ein besonderer, vor allem, wenn man die Voraussetzungen sieht. Wir haben derzeit viele Verletzte. Umso wichtiger ist es, dass wir bis zur Länderspielpause in den verbleibenden vier Partien nicht so viel an Boden verlieren, weil danach viele Spieler auch wieder zurückkommen, und wir dann unsere Ziele eventuell noch erreichen können.

Aufgezeichnet von Stefanie Sandmeier

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