Bayer Leverkusen Schmidt will viel bewegen

Leverkusen · Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt steht mit seinem Team vor drei wichtigen Spielen. Er sieht in der Woche nach der Länderspielpause viel Potzenzial.

Roger Schmidt: Ein Porträt in Bildern
17 Bilder

Das ist Roger Schmidt

17 Bilder
Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Sportlicher Erfolg und Lebensqualität hängen für Roger Schmidt eng zusammen. Im Fußball, sagt er, sei das normal. "Das spielt natürlich eine große Rolle - persönlich und auch in der Familie." So gesehen seien die vergangenen Wochen nicht einfach gewesen für den Trainer von Bayer Leverkusen. Nachdem seine Mannschaft nach holprigem Start zwei Spiele in Folge in der Liga verloren hatte und im DFB-Pokal am Drittligisten Lotte scheiterte, schien der Coach angezählt. Das lag auch an der erneuten Sperre nach seinem unwirschen Verhalten an der Seitenlinie.

Jetzt, knapp zwei Wochen nach der Schmach von Lotte, haben Schmidt und die Mannschaft geliefert. Gegen Wolfsburg, Tottenham und Darmstadt gab es Siege. Das Achtelfinale der Champions League ist aus eigener Kraft erreichbar, und als Achter in der Liga ist man zumindest wieder in Reichweite des oberen Tabellendrittels. Als "Delle" bezeichnet Schmidt die schwierige Phase bis zum Pokal-Aus. "Das war nicht einfach für mich und den Verein." Es habe für ihn nur eine Lösung gegeben: "Nicht mit Dingen beschäftigen, die man nicht beeinflussen kann." Sein Job sei die Vorbereitung auf den jeweils nächsten Gegner. "Das habe ich gemacht und alles andere ausgeblendet."

Dass er in Ruhe weiterarbeiten konnte, lag vor allem daran, dass die sportliche Leitung hinter ihm stand. "Wir haben ein sehr offenes Verhältnis, und ich spüre die Wertschätzung meiner Arbeit zu 100 Prozent", betont Schmidt. Klar sei aber auch, dass Sportchef Rudi Völler und Geschäftsführer Michael Schade die Gesamtverantwortung tragen. "Wenn sie irgendwann der Meinung sind, dass ich nicht mehr der richtige Trainer bin, werden sie die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Das ist mir von Anfang an klar." Der Verein habe hohe Ziele, an denen er als Trainer gemessen werde.

Bei der Ursachenforschung der sportlichen Achterbahnfahrt nennt Schmidt viele Gründe. Einer ist, dass sich Karim Bellarabi am zweiten Spieltag schwer verletzte (Muskelbündelriss). Aber es gibt gute Nachrichten: " Die Reha geht gut voran", sagt Schmidt. Eine Rückkehr vor der Winterpause hält er dennoch für unrealistisch. Dann seien da noch die inzwischen auskurierten Handbrüche von Kevin Volland und Chicharito sowie der Mittelfußbruch von Joel Pohjanpalo.

Hinzu komme der enge Spielplan. "Das letzte richtige Mannschaftstraining hatten wir gefühlt vor der Saisoneröffnung gegen Mönchengladbach." Danach habe es fast nur noch Englische Wochen oder Länderspielpausen gegeben. "Wenn man am Donnerstag um vier Uhr früh aus London zurückkommt, am Freitagnachmittag vielleicht noch eine Trainingseinheit machen kann, und am Samstag gegen Darmstadt spielt, ist das nicht einfach."

Der weitere Fahrplan: zuhause gegen Leipzig (18. November), bei ZSKA Moskau (22.), beim FC Bayern (26.). "In so einer Woche ist viel Potenzial, richtig etwas zu bewegen. Das haben wir vor", sagt Schmidt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort