Bayer Leverkusen Berlin, Berlin, Herr Schmidt will nach Berlin

Leverkusen · Im "Super-Wettbewerb" DFB-Pokal möchte Roger Schmidt mit Bayer 04 das "Maximale erreichen. Und das ist das Finale", erklärt der 48-Jährige. Auf dem Weg dorthin muss die Werkself ihre Zweitrunden-Partie bei Viktoria Köln gewinnen.

Roger Schmidt weiß bereits, was er in 206 Tagen machen möchte. Am liebsten würde sich der Trainer von Bayer 04 am 21. Mai 2016 in Berlin aufhalten. Genauer gesagt an der Seitenlinie des Olympiastadions, um mit seinem Team im Finale des DFB-Pokals nach dem Titel zu greifen. "Wir wollen das Maximale erreichen, nämlich das Endspiel", sagte der 48-Jährige.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Trainer, Spieler und Führungsetage frühzeitig das Finale als erklärtes Ziel ausgegeben. Im Viertelfinale scheiterte die Werkself jedoch knapp im Elfmeterschießen an Bayern München (3:5). Trotz der bitteren Niederlage blieb die positive Erkenntnis, dass man alles andere als chancenlos gegen die scheinbar übermächtigen Bayern war.

Schmidt weiß: Wenn ein Titel möglich ist, dann im DFB-Pokal, in dem der Faktor Tagesform größere Auswirkungen hat als in der Liga. Zuletzt gewann die Werkself 1993 die Trophäe, stand danach 2002 (2:4 gegen FC Schalke 04) und 2009 (0:1 gegen Werder Bremen) im Finale.

Damit die Titelträume nicht frühzeitig platzen, muss heute (19 Uhr, Sportpark Höhenberg) Viktoria Köln besiegt werden. Ein Gegner, der - sollte Bayer 04 ansatzweise Normalform erreichen - kein Problem darstellen dürfte. Schmidt warnt dennoch vor dem Regionalligisten, den er als "höchst gefährlich" einstuft: "Viktoria ist eines der besten Teams der vierten Liga." Darüber hinaus sei die Mannschaft von Tomasz Kaczmarek mit Talenten und erfahrenen, ehemaligen Profis gespickt, die "gerade in so einem Spiel noch einmal zeigen wollen, was in ihnen steckt."

Schmidt weiß, wovon er spricht. Er nennt den Regionalligisten einen "Gegner mit Ambitionen, der weh tun kann. Eine gute Mannschaft mit einem guten Trainer und einer guten Spielanlage". In der Saisonvorbereitung trafen beide Klubs schon einmal aufeinander. Der Champions-League-Teilnehmer kam nicht über ein 1:1 hinaus. "Man darf das nicht überbewerten. Es war ein Vorbereitungsspiel zu einem sehr frühen Zeitpunkt bei gefühlten 42 Grad", erinnerte sich Schmidt.

Keinen Hehl macht er aus seinem Faible für den Kölner Offensiv-Allrounder Mike Wunderlich, den der 48-Jährige gerne in Leverkusen gesehen hätte. "Ich wollte ihn schon verpflichten, als ich in Münster und in Paderborn Trainer war, weil er einfach ein guter Spieler ist", sagte Schmidt, der sich nicht in die Karten schauen ließ, welcher Elf er heute Abend das Vertrauen schenkt.

Kapitän Lars Bender stieg gestern nach einer Verletzungspause wegen einer Kapselblessur im Sprunggelenk wieder ins Mannschaftstraining ein. Aller Voraussicht nach wird der Nationalspieler aber erst am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in der Partie bei Vizemeister VfL Wolfsburg in die Startelf zurückkehren.

Unterstützung: Zehn Fanbusse mit Anhängern der Werkself machen sich heute aus Leverkusen auf den Weg zum Sportpark Höhenberg. Rund 3100 Anhänger von Bayer 04 werden im Stadion sein.

(RP)
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