Bayer Leverkusen Roger Schmidt kritisiert seine Offensive

Leverkusen · Nach dem 1:1 in Hoffenheim hadert der Bayer-04-Trainer Roger Schmidt mit der Torquote.

 Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Foto: dpa, ua

Es waren ungewöhnlich deutliche Worte, die Roger Schmidt nach dem 1:1 (0:1) bei der TSG Hoffenheim mitzuteilen hatte. "Hoffentlich ist das keine Never-Ending-Story", sagte der 48-Jährige. Mit jener "unendlichen Geschichte" meinte Schmidt die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft, die sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht.

"Es gab schon einige Spiele, die wir nicht gewonnen haben, in denen wir aber mehr Chancen hatten als der Gegner. Das ist aber nun mal eine nicht unwichtige Qualität im Fußball, die Chancen auch zu verwerten. Das gelingt uns noch nicht konstant und auf hohem Niveau. Anscheinend haben wir nicht so viele Spieler, die diese Qualität jetzt schon haben", machte Schmidt seinem Unmut Luft.

Auch in der Winterpause, in der die Werkself laut Schmidt ein "perfektes" Trainingslager in Orlando absolviert habe, konnte das Problem mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit scheinbar nicht behoben werden. Schließlich vergab die Werkself gegen den Tabellenletzten allerbeste Torchancen, bei denen auch der starke 1899-Torhüter Oliver Baumann nicht als Entschuldigung gelten darf.

Immer wieder fluchte Schmidt an der Seitenlinie des Rhein-Neckar-Stadions vor sich hin und raufte sich die Haare. In der 40. Minute musste der 48-Jährige dann wieder einmal ein Gegentor nach einer Standardsituation mit ansehen. Nach einer Ecke von Jonathan Schmid wollte Stefan Kießling die Situation per Kopfball entschärfen, die Kugel landete jedoch genau bei Jiloan Hamad, der den Ball per sehenswerter Volley-Annahme ins rechte Toreck zimmerte.

Erst in der zweiten Halbzeit gelang es Bayer 04, den Tabellenletzten in die eigene Hälfte zu drängen. In der 75. Minute war es schließlich Innenverteidiger Ömer Toprak, der den 1:1-Ausgleich nach einem Getümmel im Strafraum per Kopf erzielte. Initiiert wurde der Treffer von Hakan Calhanoglu, dessen Distanzschuss Baumann noch an den Innenpfosten lenken konnte.

TSG Hoffenheim - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Hoffenheim - Bayer: Einzelkritik

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In der Schlussphase drängte Bayer 04 auf den Siegtreffer, scheiterte jedoch immer wieder an Baumann (Kevin Kampl in der 80., Chicharito in der 85., Kießling in der 88.) beziehungsweise am eigenen Unvermögen, die Schüsse besser zu platzieren. "In knappen Spielen fehlt uns der Punch", stellte Mittelfeldspieler Christoph Kramer fest.

Bayer 04 ist nach dem Trainingslager noch in der Findungsphase. Das Remis beim Tabellenletzten zeigt, dass die Probleme der Hinrunde (Chancenverwertung und Verteidigung von Standards) noch nicht gelöst sind. Dabei verriet Schmidt vor der Winterpause noch ein verblüffend einfaches Rezept gegen die Torflaute: "Man muss den Ball einfach nur treffen und in die Ecke schieben."

(RP)
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