Trainer verpasst 3:3 nach 0:3 Bayer rechtfertigt Spanien-Reise von Roger Schmidt
Augsburg · Die Profis von Bayer Leverkusen verließen am Samstag erleichtert den Rasen des Augsburger Stadions. Ein verwandelter Elfmeter in der Nachspielzeit von Hakan Calhanoglu sicherte der Werkself, die zwischenzeitlich bereits mit 0:3 in Rückstand lag, einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt.
Mit dem 3:3 konnte Bayer 04 seine Serie von zuletzt drei Bundesliga-Niederlagen in Folge stoppen und sich zumindest moralisch als Sieger fühlen. Trainer Roger Schmidt, der zum dritten und letzten Mal eine Innenraumsperre verbüßte, verpasste diese Aufholjagd allerdings.
Der 48-Jährige, der mit ins Stadion kam, verabschiedete sich jedoch nach der Spielvorbereitung für viele etwas überraschend wieder. Mit einem Charter-Flugzeug flog er zusammen mit Teamorganisator Lennart Coerdt von Augsburg aus nach Spanien, wo er am Abend den kommenden Europa-League-Gegner FC Villarreal (Donnerstag) gegen Las Palmas beobachtet.
Das löste vor und nach dem Spiel Diskussionen darüber aus, ob ein Trainer sein Team in einer sportlich schweren Phase alleine lassen sollte. Geschäftsführer Michael Schade rechtfertigte diese Entscheidung. "Ich finde das richtig. Er kann uns auf der Tribüne in Villarreal mehr helfen als in Augsburg", sagte er. "Das Trainerteam, Rudi Völler und ich haben das besprochen und abgewogen, was sinnvoller ist", erklärte auch Manager Jonas Boldt und erklärte mit Blick auf Schmidts Sperre: "Seine Aufgabe hier war eine halbe Stunde vor Spielbeginn erledigt."
"So professionell wie möglich arbeiten"
Die Regularien sehen vor, dass der Coach auch in Augsburg 30 Minuten vor und nach der Partie sowie während des Spiels keinen Kontakt zur Mannschaft haben durfte. "Am Donnerstag geht es schon wieder weiter", sagte Boldt.
"In der Situation, in der wir stecken, geht es darum, so professionell wie möglich zu arbeiten. Dass wir im Vorfeld noch einmal im Stadion gewesen sind und die Mannschaft beobachtet haben, ist vielleicht ein kleiner Baustein, der uns am Ende beim Weiterkommen hilft", fügte Boldt an, der Schmidts Abwesenheit als "klaren Vertrauensbeweis" an die Mannschaft und das Trainerteam sieht. "Das haben wir der Mannschaft heute Morgen auch so mitgeteilt."